Blackouts hat jeder mal – doch wie kann man sie geschickt überspielen?

Blackouts hat jeder mal – doch wie kann man sie geschickt überspielen?

Ob beim Vortrag, im Bewerbungsgespräch oder in anderen Konversationen – ein Blackout kann jeden treffen. Nicht selten passiert es genau dem, der sich lange und intensiv darauf vorbereitet hat. Alles gesagte ist vergessen, der rote Faden weg! – Und was nun?

1. Geistige Vorbereitung

Diesen Ausweg müssen Sie schon im vornherein geplant und organisiert haben. Zeichnen Sie den roten Faden auf einen Zettel. Schreiben Sie darauf ihre wichtigsten Argumente und legen Ihn bereit, sodass Sie im Notfall schnell auf ihn zurückgreifen können. Zusätzlich erhöht sich durch die Anfertigung dieser Gedächtnisstütze ihr Erinnerungsvermögen, sodass Sie Ihren Faden zügig wiederfinden.

2. Sprechpause

Haben Sie Ihren Faden verloren, legen Sie nach einem beendeten Satz eine Sprechpause ein. Ihr Publikum wird es nicht als Zwangspause, sondern als geplante Maßnahme zur Verinnerlichung des Gesagten halten. Oft fällt dem Publikum eine längere Pause auch nicht weiter auf, während der Redner dies für eine Ewigkeit hält.

3. Wiederholung

Wissen Sie nicht mehr weiter, wiederholen sie einfach das eben Gesagte. Ihr Publikum wird denken, Sie tun es zum besseren Verständnis: Sie selber haben nun Zeit, sich wieder zu sammeln und anschließend auf das entfallene Thema ( zurück-) zu kommen.

4. Zusammenfassung

Anstatt einer kleinen Wiederholung, fassen Sie das Gesagt einfach kurz und bündig zusammen. Ihre Zuhörer können das Wesentliche dann eher nachvollziehen und besser behalten.

5. Nächstes Thema

Ist das aktuelle Thema komplett entfallen, gehen Sie einfach zum Nächsten über. Fällt Ihnen später noch etwas dazu ein, kommen Sie später einfach nochmal darauf zurück.

6. Hilfsmittel

Nutzen Sie Ihren Blackout, indem Sie das eben Gesagte durch den Einsatz von Hilfsmittel zu veranschaulichen. Zeigen Sie grafische Darstellungen u.ä. oder lassen Sie Produkte, Prospekte, Schaustücke im Publikum herumreichen. Das schafft nicht nur Zeit zum Nachdenken, sondern erhöht gleichzeitig die Aufmerksamkeit der Zuhörer.

7. Rückmeldungen

Fällt Ihnen nichts mehr ein, dann lassen Sie das Publikum etwas tun. Fragen Sie nach, ob alles verstanden wurde oder ob es bis da hin noch Fragen gibt.

8. Langsam Weitersprechen

Sprechen Sie bei einem Blackout langsam weiter. Formulieren Sie etwas allgemeiner, um Zeit zu gewinnen und Ihre Gedanken zu ordnen. Manchen hilft es, dabei auch etwas zu tun, zum Beispiel während des langsamen Sprechens die Folien oder Unterlagen zu sortieren. Achtung: Hektisches Kramen in den Unterlagen wirkt unseriös und irritiert die Zuhörer!

9. Pause

Sind Sie komplett von der Rolle, schlagen Sie eine kleine Pause vor. Ihr Publikum wird es Ihnen danken. Nicht nur Sie gewinnen Zeit und Ruhe, um noch einmal in die Unterlagen zu schauen, auch die Zuhörer nutzen die Pause zur Entspannung.

10. Ehrlichkeit

Geben Sie zu, dass Sie gerade einen Blackout haben und fragen Ihr Publikum ” Wo war ich stehen geblieben?”. Fehler und Missgeschicke einzugestehen kommt meistens gut an und lockert die Atmosphäre. Ihre Zuhörer werden Ihnen ein Stichwort geben, sodass Sie den Faden wiederfinden.

Um auf eventuelle Blackouts gut vorbereitet zu sein, helfen schon einfache Übungen, im Ernstfall gut improvisieren zu können. So hilft es zum Beispiel, einfach ein Buch aufzuschlagen und blind mit dem Finger auf ein Wort zu zeigen. Versuchen Sie nun, eine Minute lang über diesen Begriff zu reden. Wiederholen Sie das ganze mit anderen Wörtern, irgendwann fühlen Sie sich sicherer und die Sprechzeiten werden länger.