Das Assessment-Center – Bewerber stellen sich den härtesten Prüfungen

Das Assessment-Center – Bewerber stellen sich den härtesten Prüfungen

Das Assessment-Center dient den Personalchefs zur Analyse des zukünftigen Arbeitsverhaltens der Bewerber. Im Allgemeinen soll in einem Assessment-Center die berufliche Wirklichkeit simuliert werden.

Dafür werden die Bewerber mit mehreren berufsbezogenen Situationen konfrontiert und müssen diese, unter Beobachtung mehrerer Prüfer und oftmals unter hohem Zeitdruck, bestmöglich meistern.

Was sind die Aufgaben im Assessment-Center?

Zu den Aufgaben für die Bewerber gehören Diskussionen, Rollenspiele, Leistungstests und Präsentationen, die in einer Gruppe oder auch einzeln stattfinden können. Aufgrund des Verhaltens der Bewerber versuchen die Personalchefs das jeweilige Potential und die bereits erlangten Fähigkeiten einzuschätzen. Da das Assessment-Center vor allem für Berufe mit Führungsverantwortung eingesetzt wird, legen die Personalchefs hier meist sehr großen Wert auf Kommunikationsfähigkeit und Führungsqualität.

Um einen besonders umfangreichen Eindruck von den Bewerbern zu bekommen, kann sich so ein Assessment-Center über einen längeren Zeitraum hinziehen. Deshalb kommt es auch oft vor, dass die Prüfer die Bewerber zu einem kleinen Essen einladen. Doch aufgepasst! Auch hier beobachten die Personalchefs die Bewerber ganz genau, um sich ein Bild von deren Sozialverhalten zu machen.

Assessment-Center bedeutet Stress

Da man sich während eines Assessment-Centers in einer extremen Stresssituation befindet, sollte man sich bereits vorher bestmöglich darauf vorbereiten. Wir stellen Ihnen daher die wichtigsten Übungen und kleine Tipps zu deren Bewältigung im Folgenden einmal vor:

1. Das Rollenspiel

Im Rollenspiel werden berufstypische Gesprächssituationen nachgestellt. Dabei handelt es sich häufig um ein Mitarbeitergespräch, ein Verkaufsgespräch oder ein Telefonat. Nicht selten werden im Rollenspiel bewusst Konfliktsituationen simuliert, damit auch die Belastbarkeit des Bewerbers auf die Probe gestellt wird. Ansonsten richtet sich diese Übung vor allem nach den kommunikativen Fähigkeiten des Bewerbers und dessen Auffassungsgabe.

Tipp: Während einer Konfliktsituation ist es sehr wichtig, erst einmal Ruhe zu bewahren. Versuchen Sie möglichst alle Parteien zu beruhigen und dann sachlich das Problem zu erfassen. Ist das Problem bekannt, sollten Sie gemeinsam nach Lösungswegen suchen. Sobald der Lösungsweg beschlossen ist, kommt es darauf an, dass Sie Ziele formulieren und nach Maßnahmen suchen, die auf diese Ziele hinarbeiten. Gehen Sie immer strukturiert vor und halten Sie Beschlüsse gerne auch schriftlich fest.

2. Die Postkorbübung

Unter der “Postkorbübung” versteht man das Bearbeiten von schriftlichen Aufgaben innerhalb eines engen Zeitfensters. Diese Stresssituation erfordert strukturiertes Arbeiten, Organisationstalent und vor allem eine hohe Belastbarkeit.

Tipp: Wichtig ist es, sich zu erst einen groben Überblick über die Auftragssituation zu schaffen. Ordnen Sie dabei bereits nach Priorität und bearbeiten Sie die wichtigen Schriftstücke zuerst. Achten Sie auch auf Auftragszusammenhänge und denken Sie daran, dass Sie Ihre Entscheidungen im Nachhinein begründen können müssen! Meist sind die Aufgaben im Postkorb so umfangreich, dass Sie gar nicht alle Aufgaben bearbeiten können. Machen Sie sich deshalb keine Gedanken und konzentrieren Sie sich auf das Wesentliche. Wenn im Nachhinein noch Zeit ist weitere Aufgaben zu bearbeiten, dann können Sie das dann natürlich gerne tun.

3. Die Gruppendiskussion

Die Gruppendiskussion findet meist in kleineren Gruppen von vier bis sechs Bewerbern statt. Dabei kann es sein, das Thema und Position eines Bewerbers bereits vorgegeben sind und man sich schnell in eine Position einfügen muss, die man im normalen Leben gar nicht vertritt. Damit prüfen Personalchefs das Einfühlungsvermögen der Bewerber. Während der Diskussion beurteilen die Prüfen dann vor allem das Durchsetzungs- und Moderationsvermögen.

Tipp: Lassen Sie sich in einer Diskussion nicht unterkriegen, belästigen Sie die anderen Bewerber aber auch nicht mit stundenlangen Monologen. Versuchen Sie im Team zu agieren und binden Sie alle anderen Bewerber in das Gespräch ein. Reagieren Sie auf Argumente der anderen Bewerber und zeigen Sie damit, dass Sie mit Engagement bei der Sache sind. Dabei sollten Sie mit Ihren Argumenten zielorientiert und strukturiert überzeugen.

4. Die Präsentation

Die Präsentation umfasst einen kurzen Vortrag von wenigen Minuten und prüft das Selbstbewusstsein und die rhetorischen Fähigkeiten der Bewerber. Oftmals darf sich der Bewerber das Thema selbst aussuchen. Sehr wichtig sind dabei eine strukturierte Vorgehensweise, Begeisterungsfähigkeit und die Verständlichkeit der einzelnen Argumente und Ausführungen.

Tipp: Sollte die Themenwahl Ihnen überlassen sein, dann wählen Sie ein Thema, das Sie interessiert und in dem Sie sich auskennen. Es nützt wenig, wenn das Thema zwar spektakulär ist, Ihre Argumente und Ausführungen aber völlig falsch oder unvollständig sind. Machen Sie sich dann eine klare Gliederung von dem, was Ihnen zu dem Thema als besonders wichtig erscheint. Verdeutlichungen und Beispiele sind beim Publikum immer gerne gesehen und dürfen daher auch genutzt werden. Sprechen Sie möglichst frei und versuchen Sie Ihr Publikum in Ihren Vortrag einzubeziehen (Reagieren Sie positiv auf Zwischenfragen). Sollten Ihnen Medien zur Verfügung stehen, dann nutzen Sie diese!