Der Händedruck – Was sagt er aus?

Der Händedruck – was sagt er aus?

Ob im Meeting, beim Vorstellungsgespräch, beim Geschäftsessen oder beim Seminar: Wir geben uns die Hand. Da gibt es viele verschiedene Arten des Händedrucks, von wabbelig bis Handbruch.

Aber welcher ist der Richtige? Was sagt der Händedruck über die Person aus und warum ist er so wichtig?

Es wird fleißig gedrückt!

Menschen geben sich in den verschiedensten Situationen die Hand. Es ist eine gängige Begrüßungs- oder Verabschiedungsgeste, die sowohl im privaten Leben als auch im Job täglich greift. Im Job ist der wichtigste Händedruck für Arbeitnehmer der beim Vorstellungsgespräch, wenn der Personaler einem die Hand reicht. Aber es gibt auch viele andere Gelegenheiten, bei denen es sich lohnt, über die Auswirkungen eines schlaffen Händedrucks Bescheid zu wissen.

Was sagt der Händedruck aus?

Forscher haben in Studien herausgefunden, dass der Händedruck viel über den Charakter der ausführenden Person aussagt. Weitere Studien bewiesen, dass der Händedruck genetisch vererbt wird, zumindest die Anlage zum weichen oder festen Druck, und das bis zu 65 Prozent. Nur knapp über 30 Prozent kann man sich selbst aneignen. Ein fester Händedruck zeugt von Selbstsicherheit und sagt aus, dass man weiß, was man will und wer man ist. Man verbindet mit einem bestimmten, festen Druck eine ebenso stabile Persönlichkeit. Wer feste zudrückt, zeigt seinem Gegenüber, dass er ihm offen und interessiert begegnet. Eine regelrechte Quetschung der anderen Hand deutet wiederum auf Aufgeregtheit und Nervosität hin. Ein zu weicher, lascher Händedruck vermittelt genau das Gegenteil des festen Drucks, nämlich Unsicherheit, wenig Selbstbewusstsein und mangelnde Durchsetzungskraft.

Einher mit dem Händedruck geht meistens auch der Rest der Körperhaltung. Extrovertierte Menschen sind selbstsicher, gehen gern und schnell auf andere zu, können sich durchsetzten und haben Freude daran, sich und ihre Arbeit zu präsentieren. Solche Menschen haben laut Studien den festeren Händedruck. Personaler beobachten jede Geste des Kandidaten und verbinden mit einem bestimmten Händedruck auch einen kurzen Augenkontakt.

Der Mann und sein Händedruck:

Spezielle Studien über den Händedruck der Männer zeigten, dass Männer mit entschlossenem und kräftigen Händedruck von Frauen als sexuell aktiv, aber auch eher rüpelhaft eingestuft werden. Man fand heraus, dass man bei Frauen durch den bloßen Händedruck weniger auf charakterliche Eigenschaften schließen kann. Männer mit breiten Schultern und schmalen Hüften hatten in Untersuchungen stets einen festen Händedruck. Sie waren sexuell früher sowie generell aktiver.

Der richtige Händedruck:

Wie oben bereits erwähnt, ist der Händedruck besonders in Vorstellungsgesprächen wichtig, da Personaler die Bewerber mit dadurch einschätzen. Ein Händedruck kann der erste und der letzte Eindruck sein, also ist ihm viel Beachtung zu schenken. Wichtig ist immer, dass man überhaupt einen gewissen Druck ausübt. Wer seine Hand nur wie einen “toten Fisch” in die Hand des anderen legt, wird sofort als unsicher, inkonsequent und schwach empfunden. Man sollte darauf achten, dass die Hände trocken sind, denn nichts ist ekliger als schweißnasse, kalte Hände. Die zeugt ebenfalls von Unsicherheit und Nervosität. Man sollte mit angenehmer Kraft zudrücken und seinem Gegenüber nicht die Hand brechen. Dazu empfiehlt es sich, den anderen kurz einzuschätzen, um den eigenen Händedruck angemessen zu gestalten. So sollte man Senioren eher etwas weniger doll die Hand drücken.

Tipps für den perfekten Händedruck:

Damit der perfekte Händedruck funktioniert, sind im Folgenden einige nützliche Tipps aufgelistet:

  • Fest und bestimmt drücken, aber nicht die Hand brechen.
  • Immer für trockene, lieber etwas wärmere Hände sorgen.
  • Öfter einmal bei Familie oder Freunden den eigenen Händedruck überprüfen und sich Feedback holen.
  • Beim Händedrücken immer Augenkontakt halten.
  • Die Hand immer gerade (mit der Außenkante zum Boden) halten.
  • Immer die ganze Hand drücken, denn man darf nicht zimperlich wirken.
  • Nicht zu lange festhalten, denn das kann dem Gegenüber unangenehm werden.
  • Dem Gegenüber nicht zu nahe treten, sondern ihm Luft lassen.
  • Immer nur kurz und knapp drücken, aber den Arm nicht gleich wieder wegziehen. Geduld!
  • Die andere Hand nicht schütteln, höchstens ein bis zwei Mal leicht “wippen”.
  • Bevor man in einem anderen Land mit ganz anderer Kultur jemandem die Hände drück, sollte man sich darüber informieren, ob es vielleicht unhöflich sein könnte.
  • Bei einer Erkältung höflich darauf hinweisen und den Händedruck anstandshalber weglassen.
  • Wenn man sitzt, sollte man zum Händedrücken auf jeden Fall aufstehen.