Der Trend zum Casual Friday – wie viel “casual” darf es wirklich sein?

Der Casual Friday ist ein aus Amerika übernommener Brauch, die Arbeitnehmer durch eine gelockerte Kleiderordnung in das Wochenende einzustimmen. Dieser Tag wird auch als Dress-Down-Friday ( “lässiger Freitag” ) bezeichnet. Diese nett gemeinte Geste entstand in den 1950er in den USA. Dort durfte man Freitags den Zwängen des Büroalltages mit legerer Kleidung entfliehen.

Die Einführung dieses Freitags basierte auf der amerikanischen Tradition, am Wochenende früher Arbeitsschluss zu machen, um mit der Familie aufs Land zu fahren. Heutzutage ist der Casual Friday in den gesamten USA sowie in Europa und Asien bekannt, verlor aber nach Ende des Internet- Börsenbooms im Jahr 2000 an Bedeutung.

In Deutschland fehlt dem Casual Friday die sinnvolle Grundlage.

So können sich viele Firmen diesen Freitag nicht leisten, da die Gefahr vor dem Imageverlust zu groß ist. Inzwischen hat sich die Meinung, das zu einem professionellen Erscheinungsbild die entsprechende Kleidung gehört, eingebürgert. Besonders Firmen mit viel Kundenkontakt sind davon betroffen, sodass diese diesen Brauch zum Selbstschutz abschaffen mussten. So können Arbeitskräfte, die viel Kundenkontakt pflegen, den Casual Friday getrost ignorieren.

In Deutschland hat der Casual Friday eine andere Bedeutung als die der ursprünglichen Begriffsfindung in den USA.

Ursprünglich sollte der Casual Friday die Kleiderordnung so lockern, das der individuelle Freizeitlook getragen werden durfte. Nun hat sich dieser Begriff wieder etwas verschärft:

Mit dem Casual Friday ist keinesfalls gemeint, mit lockerer Jeans, einem engen T-Shirt oder gar in einem Jogginganzug auf der Arbeit zu erscheinen. Wie weit die Kleiderordnung gelockert wird, ist jedem Arbeitnehmer bzw. jedem Arbeitgeber selbst überlassen. In Deutschland ist es üblich, höchstens den Schlips beiseite zu legen oder zu lockern.

Damen dürfen bei heißen Temperaturen die Jacke ihres Kostüms ablegen. Ein Polohemd mit Firmenlogo ist eine gute Lösung für warme Arbeitstage am Freitag. Verbreitet ist das Ablegen vom Anzug und stattdessen das Tragen einer Kombination oder mal der Verzicht auf die Krawatte. Arbeitnehmer mit Kundenkontakt sollten auch Freitags auf einen lockeren Kleidungsstil verzichten.

Doch für alle gilt: Die Umgangsformen müssen gewahrt werden.

Der Casual Friday bezieht sich ausschließlich auf die Kleiderordnung! So sind Füße auf dem Tisch von Montags bis Freitags tabu, es gilt die gleiche höfliche Umgangsform wie an jedem anderen Arbeitstag.