Der Workaholic – wenn die Arbeit zur Sucht wird!

Als Workaholic ( englisch work = Arbeit, alcoholic = Alkoholiker) wird das Krankheitsbild eines arbeitssüchtigen Menschens bezeichnet, welches sich durch ein überdurchschnittlichen Arbeitseinsatz und ein krankhaftes Suchtverhalten auszeichnet.

Meist wird dieser Begriff auch fälschlicherweise für Menschen verwendet, die zwar viel arbeiten, aber noch lange von einer Arbeitssucht entfernt sind.

Workaholics sind krank und müssen rechtzeitig betreut werden

Richtige Workaholics sind krank und müssen rechtzeitig betreut werden. Es ist unklar, wie viele Workaholics es in Deutschland gibt, da die Arbeitssucht bis heute nicht als Krankheit anerkannt worden ist. Schätzungen zufolge ist jeder 9. Arbeitssüchtig 10% davon nehmen sogar Medikamente zur leistungsteigerung. Besonders anfällig sind Menschen in Führungspositionen, die sich ihre Arbeit selbst einteilen und gestalten können. Arbeiter mit festen Dienstzeiten sind weniger betroffen.

In Japan gibt es bereits 350 Behandlungszentren, denn das japanische Arbeitsministerium hat 1990 bewiesen, das Arbeitssucht zum Tod führen kann. Bei den Japanern heißt die Krankheit Karoshi und kann im schlimmsten Fall zu Herzversagen, Herzinfarkte oder Hirnschläge führen. Workaholic ist jedoch nicht zu verwechseln mit dem Burnout- Syndrom!

Wann gelte ich als Workaholic?

Symptome für die Krankheiten:

  • übertriebener Perfektionismus, um die Bewunderung anderer zu erhalten
  • Versagungsängste bzw. Rollenunsicherheit; Der Arbeitssüchtige braucht lange, um mit der Arbeit zu beginnen
  • Der Workaholic lebt nur noch für seine Arbeit; er vernachlässigt Freunde, Familie, Hobbys und seine Gesundheit; alles um ihn herum ist auf Arbeit ausgelegt, andere Interessen sind verschwunden.
  • Das Konzentrieren fällt zusehends schwerer
  • Es wird bis zur völligen Erschöpfung gearbeitet; der Arbeitssüchtige nimmt sich zu viel vor, lässt öfters die Mittagspause sausen und macht Überstunden
  • Das Abschätzen seines Arbeitstages erfolgt besonders nach seiner geleisteten/ nicht geleisteten Arbeit
  • körperliche und psychische Störungen wie Stimmungsschwankungen, Depressionen oder Magengeschwüren bis hin zu Herzinfarkten, Herzversagen und Hirnschläge
  • Auch gehen durch pausenloses Arbeiten Prioritäten verloren. Unbedeutende Aufgaben gewinnen immer mehr an Bedeutung und stehlen zu viel Zeit. Dadurch entstehen auch mehr unerledigte, eventuell auch wichtige Aufgaben, die den Druck steigern und den Stress fördern.

 

  • Der Workaholic erleidet jedoch früh einen Leistungsknick, oft scheiden Arbeitssüchtige schon frühzeitig aus dem Beruf oder sogar aus dem Leben aus.

Grundsätzlich kann man den Krankheitsverlauf in 4 Phasen unterteilen:

1. Einleitungsphase: Der Workaholic widmet sich immer stärker seiner Arbeit. Er vernachlässigt seine Familie und andere soziale Kontakte, seine Pflichten und privaten Interessen. Er beginnt heimlich zu arbeiten und gestaltet seine Freizeit nach seinem Job

2. Kritische Phase: Der Arbeitssüchtige beginnt nun, Ausreden für seinen übertriebenen Arbeitseinsatz zu suchen. Er ordnet seine gesamten privaten Bereiche der Arbeit unter und entwickelt Aggressionen.

3. Chronische Phase: Die Arbeitsbelastung nimmt durch seinen Perfektionismus immer weiter zu. Nur er ist die ideale Person für die Bearbeitung, es werden immer mehr Aufgaben an sich gerissen. Es wird keine Kraft mehr in seinen Privatbereich verschwendet.

4. Endphase: Es kommt zu einem Abnehmen der Leistungsfähigkeit. Die ersten krankhaften Symptome treten auf( siehe oben Symptome), es kommt meist zu einem vorzeitigen Ausscheiden aus dem Berufsleben mit Mitte 50.

Probleme

Ein großes Problem stellt das fehlende maßregeln von unermüdlichen Ackern durch Unternehmen dar. In unser Gesellschaft wird diese überdurchschnittliche Einsatzfähigkeit als äußerst positiv dargestellt und ist auch von den Vorgesetzten gerne gesehen. Die Krankheit wird oft als solche nicht erkannt, was nicht nur dem Arbeitssüchtigen schadet, sondern auch schließlich das Unternehmen angreift. Die Produktivität des Workaholic nimmt ab, er schadet dem Betriebsklima und scheidet früher aus dem Berufsleben aus.

Gegenmaßnahmen

Es ist unbedingt Notwendig, sich professionelle Hilfe zu holen. Dies geschieht meist in Selbsthilfegruppen ( anonyme Alkoholiker ) oder die inzwischen angebotenen stationären Behandlungen. Auch können die Unternehmen der Krankheit entgegenwirken, indem sie den Betroffenen helfen, das Problem in die Hand zu bekommen. Ein Anstacheln zur Bearbeitung von immer mehr Aufgaben ist zu vermeiden. Helfen können auch konkrete Zielvereinbarungen, Coachings, Rollenanalysen, körperliche Übungen und Stressbewältigungsprogramme.