Die interne Bewerbung – Vorteile und die richtige Vorbereitung

Die interne Bewerbung – Vorteile und die richtige Vorbereitung

Interne Stellenausschreibungen verlocken innerbetriebliche Bewerber dazu, sich in Sicherheit zu wiegen. Immerhin kennt man das Unternehmen ja schon, hat womöglich jahrelange Erfahrungen.

Außerdem kennt man die Chefs und die kennen einen, so kann doch gar nichts mehr schief gehen. Da bracht man sich ja mit der Bewerbung nicht so viel Mühe zu geben. Oder doch?

So denken viele, jedoch hat man nicht unbedingt einen Heimvorteil gegenüber externen Bewerbern. Auch bei einer internen Bewerbung ist höchste Sorgfalt gefragt, sonst kann man auch ganz schnell mal auf die Nase fallen.

Was ist eine “interne Bewerbung”?

Eine interne Bewerbung ist eine Bewerbung auf eine Stellenausschreibung innerhalb eines Betriebes, in dem man schon arbeitet. Das heißt: Der Bewerber ist z.B. mit seinem bisherigen Job nicht mehr zufrieden und liest im Intranet seines Unternehmens eine Stellenausschreibung für einen anderen Bereich. Daraufhin bewirbt er sich in derselben Firma, bei denselben Chefs, für die er schon arbeitet. Der Bewerber möchte z. B. als Informatiker nicht nur am PC herumwerkeln, sondern sich nun im Bereich “Forschung & Entwicklung” verwirklichen.

Vorteile für den internen Bewerber

Bei der internen Bewerbung unterscheidet sich das Auswahlverfahren fast nie von dem einer externen. Die Bewerbungsunterlagen müssen ebenso sorgfältig erstellt werden und auch die äußere Form waren, egal, ob per E-Mail, auf postalischem Wege oder als persönlich übergeben. Im Auswahlgespräch können interne Bewerber schon einen kleinen Vorteil haben, da ihre Referenzen bei den Vorgesetzten schon bekannt sein dürften.

Man muss also nicht alles, was einen qualifiziert, erst noch einreichen und das Vorstellungsgespräch kann in vereinfachter Form stattfinden. Außerdem hat der interne Bewerber meist langjährige Erfahrung im Unternehmen und kennt Fakten, Zahlen, Mitarbeiter und Chefs. Hat er sich gut vorbereitet, entsteht so ein großer Vorteil gegenüber externen, unwissenden Bewerbern, die sich lediglich über das Internet schlau machen können.

Vorsicht: Stolperfalle! Die häufigsten Fehler:

Zu große Selbstsicherheit:
Viele interne Bewerber sind sich ihrer Sache sehr sicher, da sie denken: “Die kenne mich ja. Da brauch ich nicht noch groß etwas sagen. Das geht von selbst.” Aber genau das ist der Fehler: Die meisten Firmen achten gerade bei internen Bewerbern auf die Vorbereitung auf das Gespräch und die Motivation für die Arbeit in dem neuen Bereich. Wer locker am Tisch sitzt und es nicht für nötig hält, sich auf das Gespräch ordentlich vorzubereiten, der kann gleich wieder gehen.

Also: Vorbereitung ist alles!

Fehlende Etikette:
In größeren Firmen mit mehr als 100 Mitarbeitern, kann auch die Personalabteilung nicht alles über die Bewerber wissen. Und obwohl man vielleicht schon acht Jahre im Unternehmen tätig ist, kennen die Chefs einen auch nicht genau. Wie auch? Viele interne Bewerber machen beim Gespräch auf “du und du” und stolpern dabei gewaltig. Egal wie gut man den Chefs zu kennen glaubt, im Moment des Vorstellungsgesprächs geht es um einen anderen Job, in dem man noch nicht gearbeitet hat. Es geht also praktisch alles von vorne los. Und dabei gehört es sich, den Chef zu siezen, nicht in der Nase zu bohren, keine blöden Witze zu machen und keine privaten Geschichten zu erzählen. Generell sind hier Monologe fehl am Platz, ebenso wie dreiste Lügen.

Falsche Kleidung:
Auch wenn die Kollegen und man selbst im Unternehmen eher in Jeans und T-Shirt herumläuft, gehören zum Vorstellungsgespräch ein Anzug, Blazer, schwarze Hose, Bluse, Rock, keine Turnschuhe, eine ordentliche Frisur, kurz um: Eine gepflegte Erscheinung.

Fiese Fangfragen beim Vorstellungsgespräch:

1) “Nennen Sie uns Ihre Stärken und Schwächen.”
Dabei gelten nur Stärken und Schwächen, die auch etwas mit der beworbenen Position zu tun haben. Auch zählt hier vor allem die Ehrlichkeit, Schwächen auch zuzugeben, wobei man natürlich nicht alle ausplaudern sollte. Man will ja auch genommen werden.

2) “Wie geht es denn Ihren Kindern? Ist viel los bei ihnen?”
Die Personaler wollen hören, dass man einen freien Kopf hat und auch Zeit für die Arbeit.

3) “Können sie mit Kritik umgehen?”
Man erwartet von den zukünftigen Mitarbeitern, dass sie nicht jede Kritik annehmen und versuchen sich sofort zu ändern, sondern auch mal ihre eigene Meinung fest vertreten können.

4) “Würden Sie Überstunden in Kauf nehmen?”
Wer Überstunden für selbstverständlich hält, der kann erstens leicht ausgenutzt werden und zweitens nicht besonders gute Zeitplanung haben. Antwort also: “Wenn Not am Mann ist, ja. Ich möchte aber trotzdem meine Aufgaben erledigen können.”

5) “Wo sehen Sie sich in 6 Jahren?”
Mit dieser Frage testen die Personaler die Motivation und den nötigen Ergeiz der Bewerber und ob diese denen des Unternehmens gleich kommen.

6) “Was haben Sie an Ihrem Chef nicht geschätzt?”
Loyalität ist hier das Stichwort. Wer über den eigenen Chef herzieht, weil er es ihm nie selbst gesagt hat, was ihm nicht passt, der zeigt sich unreif.

7) “Warum sollten wir uns gerade für Sie entscheiden?”
Diese Frage darf den Bewerber nicht überraschen, wenn er sich gut auf das Gespräch vorbereitet hat. Man sollte sich vorher eine Antwort auf diese Frage zurecht legen und nicht noch einmal aufzählen, was man alles kann.

Fazit: Bereiten Sie sich auf ein internes Bewerbungsgespräch genauso gut vor wie auf ein externes. Und wahren Sie auch die äußere Form Ihrer Unterlagen. Gehen Sie an eine interne Bewerbung am besten akribischer heran als an eine externe!