Die Wirtschaft zieht wieder an – Arbeitnehmer wieder häufiger krank

Die Wirtschaft zieht wieder an und schon liegen die Krankmeldungen bei den Arbeitgebern wieder in Massen auf dem Tisch. Doch woran liegt das und was sagen die Statistiken? 

Wirtschaftswachstum gleich mehr Fehlzeiten:

Durch Beobachtungen der krankheitsbedingten Fehlzeiten der letzten Jahrzehnte wird deutlich, dass Angestellte in Krisenzeiten weniger fehlen als in Zeiten des wirtschaftlichen Aufschwungs. Die Gründe liegen eigentlich auf der Hand: In wirtschaftsschwachen Zeiten bangen viele Arbeitnehmer um ihren Job und wollen diesen nicht wegen Krankheitsfällen aufs Spiel setzten (siehe Artikel: Weniger krank aus Angst um den Arbeitsplatz). Wenn die Konjunktur wieder anzieht, verschwindet diese Angst um den Arbeitsplatz und Arbeitnehmer machen öfter krank und bleiben auch wieder bei dem kleinsten Schnupfen zu Hause.

Deutlich höhere Fehlzeiten:

Laut Statistiken fehlten die deutschen Arbeitnehmer allein schon in den ersten drei Monaten nach der Finanzkrise deutlich häufiger, im Durchschnitt an etwa 2 Arbeitstagen. Über 3,6 Prozent der Sollarbeit konnten laut Rechnungen nicht erfüllt werden. Dabei fehlen bei Wirtschaftswachstum laut Statistiken mehr Frauen als Männer. Und der Trend steigt jedes Jahr mehr an. Kaum kommt die Wirtschaft in Schwung, schon bleiben die Angestellten zu Hause. Studien zu Folge lassen sich die meisten Arbeitnehmer am Wochenanfang krank schreiben, vor allem montags.

Zu den häufigsten Ursachen zählen Muskel- und Skeletterkrankungen, Verletzungen, psychische Erkrankungen oder Atemwegsprobleme. Man muss in den Statistiken jedoch auch berücksichtigen, dass Allergiker eine höhere Anfälligkeit haben. Und in der Pollenzeit sind derartige Erkrankungen schnell ein wahrer Grund, sich krank zu melden.

Die Wirtschaft zieht an – Der Druck steigt:

In Zeiten des wirtschaftlichen Aufschwungs lässt sich jedoch nicht einfach so relaxen. Natürlich gibt es in Krisenzeiten mehr zu tun und der Druck aus Angst um den Arbeitsplatz wächst bei den Arbeitnehmern, jedoch gibt es ebenfalls viel zu tun, wenn es gut läuft. Sich auf der Arbeit ausruhen, ist ebenso wenig möglich wie dies zu Hause zu tun. Nicht alle Arbeitnehmer, die sich krank melden, wollen mal wieder frei machen. Wenn die Wirtschaft anzieht, muss der Umsatz auch so groß wie möglich sein. Die Unternehmen müssen die guten Zeiten nutzen und verlangen viel von den Arbeitnehmern, setzen diese unter Druck.

Psychische Krankheiten bleiben nicht aus:

Laut Statistiken ist die Zahl der psychisch erkrankten Arbeitnehmer seit den 1990ern stetig angestiegen. Besonders viele leiden unter dem Stress. Und das nicht nur in wirtschaftlich schwierigen Zeiten, sondern auch in Zeiten des Aufschwungs, wo die Firmen versuchen, so viel wie möglich zu erwirtschaften. Viele Arbeitnehmer bleiben krank zu Hause, weil sie sich nicht im Stande fühlen, zu arbeiten. Anzeichen einer Depression (siehe Artikel: Depressionen), eines Burnouts (siehe Artikel: Burnout-Syndrom) oder anderen Belastungskrankheiten werden sichtbar.

Änderungen der wirtschaftlichen Lage belasten die Arbeitnehmer:

Egal ob Arbeitnehmer denken, sie könnten mal wieder entspannen, wenn die Krise vorbei ist, oder ob sie wirklich krank sind: Fakt ist, dass die Zahl der Krankmeldungen in Zeiten des Aufschwungs deutlich höher ist, als in Krisenzeiten.