Erfolgsbremse Chef – warum der Vorgesetzte in seinem Job versagt

Der Vorgesetzte gibt vor, die Mitarbeiter setzten es um. Doch wenn es am Erfolg hapert, sind nicht immer die Angestellten schuld. Oft wird der Chef zur Erfolgsbremse für den Betrieb – und dies trägt meist weitreichende Folgen mit sich!

Der perfekte Vorgesetzte verfügt über soziale Kompetenzen, besitzt Fachwissen und hat einen erfolgreichen Führungsstil. Doch häufig sind die Chefs mit diesen Voraussetzungen überfordert oder für ihren Job unterqualifiziert.

Es gibt mehrere Gründe, warum der Vorgesetzte in seinem Job versagt.

Mit Eifer, Wissen, Willen und Können erklomm der neue Chef schnell die Karriereleiter. Sein Geschick bringt schnellen Erfolg und keiner zweifelt an seinen Führungsqualitäten. Doch sobald der Thron erreicht ist, erfolgt eine langanhaltene Stagnation, die manchmal sogar mit negativen Bilanzen droht.

Drei Hauptgründe erklären den plötzlichen Wandel:

Der autoritäre Ignorant
ruht sich auf seinen Lorbeeren aus. Er genießt seine Machtposition und zeigt kein Interesse an neuen Ideen von seinen Mitarbeitern. Mangelnder Wille, den anderen Gehör zu schenken und daraus zu lernen, lässt keine neuen Innovationen zu. Der Chef beginnt Fehler zu machen, die er mit noch größeren Irrtümern versucht auszugleichen. Sein Vorgehen wird dabei immer skrupelloser und seine Sturheit endet in Mobbing und Kündigungen der Mitarbeiter. Probleme häufen sich, die durch die Angst der Angestellten nicht mehr vorgetragen werden.

Der überforderte Perfektionist

möchte möglichst allen Erwartungen gerecht werden und neigt zur Überkontrolle. Aus dem Versuch, alles schaffen zu wollen, überlastet der Chef sich und seine Angestellten. Direkte Mitarbeitergespräche, kritische Themen und Entscheidungen werden vermieden, wichtige Abläufe werden gestört.

Der unterqualifizierte Fachkompetente

wird aufgrund seines Wissens in die Führungsverantwortung gesteckt. Doch entspricht dies nicht seinen Qualifikationen, denn wichtige Eigenschaften wie soziale Fähigkeiten und das Gespür für ein eigenes Team fehlt.

Sind die Mitarbeiter sich der fehlenden sozialen und fachlichen Unterstützung bewusst, führt dies nicht selten zu Fluktuationen, mangelnder Motivation und vermehrte Krankschreibungen der Angestellten, welches Auswirkung innerer Kündigungen sind. Die Produktivität sinkt und kann bei hochgestellten Chefs eine ernste Existenzkrise für den gesamten Betrieb bedeuten.

Was können die Mitarbeiter dagegen tun?

Sich gegen einen inkompetenten Chef zu “wehren” ist für Mitarbeiter schwer. Von einem offenen, ehrlichen Gespräch ist abzuraten. Überforderte und machtbesessene Chefs sind sensibel und werden schnell sauer, wenn Sie auf ihre empfindlichen Probleme angesprochen werden. Auch führen Beschwerden, auch über den Betriebsrat, oft nicht zum gewünschtem Erfolg, da die im Management höher angesiedelten Chefs meist zu den leitenden Mitarbeiter stehen.

Zu empfehlen wären dagegen sogenannte Gesundheitszirkel. Gesundheitszirkel sind regelmäßige Treffen, die durch kommunikative und gestaltungsorientierte Instrumente der betriebliche Gesundheitsförderung dienen. In diesen Versammlungen sollten die Angestellten ihre Situation versuchen zu analysieren, um dann mögliche Lösungen zu finden: Kann man den Vorgesetzen für eine Zeit lang versetzten lassen? Gibt es mögliche Verbesserungen der betrieblichen Situation, bei denen man den Chef außen vor lassen kann?

Dem Chef helfen!

Auch wenn der Vorgesetze seine erwarteten Leistungen aufgrund von Überforderungen usw. nicht abrufen kann, loben Sie Ihren Chef! Dies trägt zur Erleichterung der Situation bei, indem es das Arbeitsklima und damit die Arbeit verbessert.

Denn nicht nur die Angestellten leiden unter der Überforderung des Chefs, sondern auch der Vorgesetzte selber. Psychosomatische Krankheiten wie Beschwerden im Herz-Kreislauf Systems, im Magen-Darm-Bereich und in dem Skelett- und Muskelsystem können Folge der inneren Überlastung sein.

Was kann ich als Chef tun?

Den überforderten Chefs werden zu Gespräche mit Vertrauenspersonen und externen Coaches geraten, die auf dieses Thema spezialisiert sind. Auch werden regelmäßige Weiterbildungen für sinnvoll gehalten sowie das ständige Organisieren des eigenen Terminkalenders.

Vier goldene Tipps zum erfolgreichen Mitarbeiterführen:

1. Fördern Sie die Stärken ihrer Mitarbeiter, unterstützen und nutzen Sie diese.

2. Schenken Sie ihren Mitarbeitern Vertrauen, indem Sie Sie auch schwere Situationen alleine erfolgreich meistern lassen.

3. Ein Handlungsspielraum für jeden Mitarbeiter fördert die Ausgestaltung deren Handlungsbereiche und stärkt deren Selbstvertrauen.

4. Unterstützen Sie das “Wir-Gefühl”, indem Sie sich nicht immer in den Vordergrund drängeln, sondern jedem das Gefühl vermitteln, ein Teil zu einem Fortschritt beigetragen zu haben