Gut vorbereitet ins Bewerbungsgespräch – Aber, wie geht das?

Gut vorbereitet ins Bewerbungsgespräch

Bekanntlich variiert der Bewerbungsprozess je nachdem, in welchem Unternehmen und für welche Position man sich vorstellt. Aber auch, wenn man diesem Umstand Rechnung trägt, können folgende Tipps helfen, am Ende des Auswahlverfahrens auf dem Siegertreppchen zu stehen:

  • Bereiten Sie sich exakt auf das Vorstellungsgespräch vor, erarbeiten Sie sich einen Gesprächsleitfaden, informieren Sie sich über den neuen Arbeitgeber
  • Gestalten Sie Ihre „Selbstdarstellung“ lebendig, kurz und strukturiert. Vermeiden Sie Monotonie ( …von…bis…bei…als…“)
  • Fragen statt Sagen: Fassen Sie das Wesentliche zusammen, Ihr Gegenüber wird fragen, wenn ihn/sie etwas besonders interessiert. Stellen Sie essentielle Fragen zu Aufgaben, Kompetenzen, Verantwortung, zu den Erwartungen Ihres Arbeitgebers (Kuchen-Fragen) und keine Fragen zu Nebensächlichkeiten wie Urlaub, Altersversorgung, Firmenparkplatz (Krümel-Fragen)
  • Arbeiten Sie den Nutzen Ihrer Qualifikation und Erfahrung für Ihren Arbeitgeber heraus
  • Präsentieren Sie Ihre 4K: Fachliche Kompetenz, Betriebswirtschaftliche Kompetenz, Führungskompetenz, Persönliche Kompetenz
  • Nennen Sie Praxisbeispiele für eigene Leistung, Erfolge, Arbeitsweise, Selbsteinschätzung
  • Seien Sie auf mögliche Einwände Ihres Gegenübers vorbereitet
  • Vermeiden Sie Ego-Talking, gehen Sie empathisch auf Ihre(n) Gesprächspartner ein, vermeiden Sie zu lange Monologe
  • Zeigen Sie im gesamten Bewerbungsprozess Ihre Flexibilität und Lösungsorientierung
  • Vermeiden Sie floskelhafte Formulierungen wie: „..ich suche eine neue Herausforderung…, finde die Aufgabe spannend…war super erfolgreich…“
  • Machen Sie nur Aussagen über Ihre Erfolge, die belegbar sind
  • Versprechen Sie nichts, was Sie nicht halten können
  • „Spielen“ Sie mit offenen Karten, keine Tricks

Zu guter Letzt: Das Kreuz mit dem Geld
Nicht selten geraten Bewerbungsgespräche beim Thema Geld ins Stocken. Wer macht den ersten Schritt? Sind Sie sich über die wesentlichen Bestandteile des Gehaltspaketes im Klaren, starten Sie die Gehaltsverhandlungen.

Gewiss haben Sie für sich bereits geklärt: Wie bringt mich der neue Job auf meinem Berufsweg, in der Karriere weiter? Was ist mir wichtig, was zählt für mich dabei (außer Geld)? Was beinhaltet das Gehaltsangebot außer Monetärem? Weiterbildungen, geldwerte Vorteile, Versicherungen, Zuschüsse zum Kindergarten, Bahncard oder Jobticket, Sportangebote etc.? Grundsätzlich gilt die Erfahrung: Wer hohe Gehaltsforderungen stellt, weckt hohe Erwartungen. Die Devise „Jeder Jobwechsel muss eine 10 – 20%prozentige Gehaltssteigerung einbringen“ ist meist nicht zu realisieren. Wer dagegen argumentiert, „Ich möchte mich beim Stellenwechsel nicht verschlechtern, strebe aber nach der Probezeit eine (vorher vertraglich schriftlich fixierte) Steigerung des Gehaltes an“, zeigt unternehmerisches Denken und die Bereitschaft, seine Fähigkeiten erst einmal unter Beweis zu stellen.

Überlegen Sie vorher kritisch, welchen Erfahrungsschatz, welchen Mehrwert Sie in die Gesellschaft einbringen. Erfüllen Sie alle Anforderungen? Haben Sie nachvollziehbare Argumente, wenn Sie den einen oder anderen Punkt nicht ganz erfüllen? Wie wollen Sie die Lücke schließen? Wie lange werden Sie brauchen, bis Sie ein „vollwertiger Stelleninhaber“ sind? Das sind wesentliche Punkte, die auf das Einkommenspaket Einfluss nehmen werden. Bauen Sie darauf realistisch Ihre Gehaltsverhandlungen auf.

Wissen, was man nicht tun sollte, kann manchmal wertvoller sein, als das Wissen, was zu tun ist. Erfolgreiche Bewerber gehen daher mit dem Feuer der Begeisterung für den neuen Job, den neuen Arbeitgeber ins Vorstellungsgespräch. Das erhöht auch Ihre Chancen. Viel Glück!

Erst leisten, dann fordern!
Do’s and dont’s bei der Gehaltsverhandlung

  • Frühzeitig Einkommensrahmen erfragen
  • Erst Aufgaben und Perspektiven klären, dann Wunschgehalt nennen
  • Konstruktiv und Flexibel „Zielgehalt“ verhandeln
  • Am Marktwert der vakanten Position orientieren
  • Nicht über „Krümel“ diskutieren, sondern über den „ganzen Kuchen“
  • Wer viel fordert, weckt hohe Erwartungen