Gutes Essen – Gute Geschäfte! Nicht nur Liebe geht durch den Magen

Heutzutage gewinnen Geschäftsessen immer mehr an Bedeutung. Kein Wunder, denn wobei kann man seine Mitarbeiter als Chef besser kennenlernen als bei einer kleinen Runde in einem angenehmen Lokal?

Geschäftsessen sind nicht nur eine stilvolle Gelegenheit für Unternehmer, Verträge zu besiegeln, sondern auch für eine Beförderung, ein genaueres Kennenlernen vor der Einstellung oder einfach nur das gute Arbeitsklima. So gibt es den kurzen Treff am Mittag, aber auch das längere Dinner oder Feiern wie z. B. kurz vor oder nach Weihnachten.

Allen Geschäftsessen ist jedoch gemein, dass alle Anwesenden in irgendeiner Art und Weise davon profitieren möchten. Das muss nichts Negatives sein. Im Gegenteil: Wie oben erwähnt, nutzen immer mehr Geschäftsleute diese mit Etikette belastete Form des Kennenlernens, um sich zu präsentieren und genauere Einblicke in andere Köpfe zu bekommen.

Läuft das Geschäftsessen gut ist viel drin!

Läuft das Essen gut, kann sich ein Unternehmer vielleicht über einen neuen Vertrag oder eine Fusion freuen oder ein Mitarbeiter über seine Beförderung.

Dass ein solches Geschäftsessen vom jeweiligen Gastgeber stets präzise geplant werden muss, ist natürlich klar. Dennoch können nicht nur ihm, sondern auch besonders den womöglich aufgeregten Gästen etliche Fauxpas gelingen. Denn: Etikette und Smalltalk sind alles!

Hier einige Tipps und Verhaltensregeln für das perfekte Geschäftsessen, sowohl für den Gastgeber als auch den Gast:

  • Kleidung: Das klassische Business Outfit ist immer richtig; Beim Dinner darf es auch ruhig etwas gehobener sein.
  • Pünktlichkeit: Pünktlichkeit ist ein absolutes Muss. Wer sich verspätet, zeigt geringe Wertschätzung. Sollte man den Termin nicht einhalten können, legt man sich zeitlich eine gute Erklärung parat wie z. B. die Verzögerung durch einen vorangegangenen Termin. Man informiert den Gastgeber aber vor dem Essen darüber. Ist man vor der Zeit am Restaurant, wartet man möglichst im Foyer oder auch schon am Tisch, wobei man sich auch schon etwas zu Trinken bestellen kann.
  • Frauen und Männer: Unterschiede zwischen den Geschlechtern werden bei den heutigen Geschäftsessen nicht gemacht. Die Frau kann ebenso bezahlen, nach dem Mann durch die Tür gehen und sich setzen, ohne dass alle Männer um sie herum aufstehen.
  • Begrüßung und Vorstellung: Ist man sich noch unbekannt, so kommt man an der Begrüßung nicht vorbei. Es geht hier nach Hierarchie. Zuerst kommt praktisch der Ranghöchste an die Reihe, dann der Älteste und danach die restlichen Gäste.
  • Visitenkarten: Die kleinen Kärtchen mit der großen Wirkung werden selbstverständlich auch beim Geschäftsessen ausgetauscht. Bekommt man eine in die Finger, dann sollte man sie auf keinen Fall studieren. Ein kurzer Blick reicht, um vielleicht einen verborgenen Titel oder die genaue Position des Gegenüber auszumachen soweit noch nicht bekannt. Ansonsten einfach einstecken und zu Hause genauer betrachten.
  • Smalltalk: Smalltalk ist für ein Geschäftsessen das A und O. So bieten sich zu Beginn die klassischen Themen wie das Wetter, Sport, die Nachrichten, das Restaurant oder etwas Kulturelles an. Smalltalk heißt aber nicht umsonst so. Denn jeder soll zu Wort kommen. Man hält sich kurz und bietet dem Anderen Chancen, sich auch mitzuteilen. Peinliches Schweigen sollte vermieden werden, aber der Gegenüber darf auf keinem Fall mit einem Fragekatalog bombardiert werden.
  • Tischmanieren: Die klassischen Tischmanieren, die man noch bei der Großmutter gelernt hat, kommen beim Geschäftsessen wieder zum Einsatz. Etikette ist alles! So sitzt man gerade, aber nicht stocksteif, benutzt sein Besteck von außen nach innen, schlürft die Suppe nicht, ruft nicht nach dem Ober, legt sich vor dem Essen die Serviette auf den Schoß und stellt den Ellenbogen nicht auf den Tisch. Außerdem ist das Handy natürlich ausgeschaltet.
  • Keine Experimente: Schwieriges Essen wie Hummer oder andere Schalentiere sollte man meiden, da diese die Wahrscheinlichkeit, sich dabei zu blamieren, während man man versucht, die Schale zu knacken, stark erhöhen.
  • Fauxpas: Die kleinen Fettnäpfchen warten auf jeden von uns. Doch man kann ihnen leicht entgehen, indem man sich bedacht äußert, nicht zu viel preisgibt und das ein oder andere Mal nachdenkt, was die Antwort für Konsequenzen haben könnte. Tritt man dann doch einmal in ein Solches: Keine Panik! Einmal höflich entschuldigen reicht vollkommen. Noch besser ist es natürlich, wenn man über sich selbst lachen kann und eine schlagfertige Antwort parat hat.
  • Rauchen: Während des Essen darf niemals geraucht werden, es sei denn, man hat höflich gefragt und eine Zustimmung erhalten. Man darf jedoch nicht beleidigt sein, bekommt man eine Ablehnung. Ist die gesamte Runde rauchfrei, beschränkt man sich möglichst auf davor und danach, sodass es die Gäste oder der Gastgeber nicht direkt mitbekommen.
  • Rechnung: Zahlt man, ruft man nicht nach dem Ober, sondern signalisiert ihm durch Blickkontakt oder ein Handzeichen, dass man zahlen möchte. Am besten ist es aber, die Rechnung nicht am Tisch zu bezahlen, sondern am Tresen, da die eingeladenen Gäste diese nicht einsehen können sollten.

Geschäftsessen überzeugen viele Unternehmer durch die angenehm lockere Stimmung und sind meist effektiver als eine Sitzung im stickigen Konferenzraum. Sie sollten aber stets durchdacht und gut geplant sein und es an Etikette nicht fehlen lassen.