Job und Privatleben strikt getrennt?

Job und Privatleben strikt getrennt?

Nur jeder Dritte trennt heute noch Job und Privatleben. Ein Fehler, dem Büro Einblick in den privaten Haushalt zu gewähren? Dabei ist es ja eigentlich praktisch, wenn man zu Hause weiter arbeiten kann oder ganz von dort.

Doch kann der Job oder mein Privatleben darunter leiden, wenn ich beides miteinander verbinde?

Kollegen gleich Freunde?

Fast immer hat mahn fünf Tage die Woche ca. acht Stunden täglich mit den werten Kollegen zu tun. Man versteht sich, unterhält sich, arbeitet zusammen. Doch unternimmt man nach Dienstschluss noch etwas mit ihnen?

Obwohl immer mehr Arbeitnehmer ihre private Freizeit mit der Arbeit verknüpfen, scheut man sich davor, die Kollegen als Freunde zu betrachten. Hier wird auch in der Zeit der immer schneller werdenden modernen Arbeitswelt ein Schlussstrich gezogen. Und das ist auch gut so. Jedoch trifft dies lange nicht auf alle Arbeitnehmer zu. Eine große Mehrheit der Arbeitnehmer und Selbständigen zählen ihre Kollegen schon zu ihrem Freundeskreis. Bei so etwas können aber schnell Probleme auftreten:

  • Konkurrenz:
    Der Kollege könnte aufsteigen, man selber nicht. Aus Freundschaft kann schnell Hass werden.
  • Unseriosität:
    Im Job kann man nicht immer Rücksicht auf die Kollegen nehmen. Man muss auch an seine eigene Karriere denken. Einen Freund möchte man unterstützen, als Vorgesetzter aber z. B. kann man diesen schnell bevorzugen. Andere Mitarbeiter können so schnell an der Seriosität des Vorgesetzten zweifeln. Bald ist man der unfaire Buhmann.

Tipp:
Sich mit den Kollegen anfreunden, dass ist in Ordnung. Mit dem besten Freund zusammenarbeiten, ist auch kein Vergehen. Man sollte aber bei der Arbeit etwas Distanz wahren und sachlich bleiben. Private Themen kann man auch in der Mittagspause, im Fahrstuhl oder nach Feierabend besprechen und nicht am Arbeitsplatz. Auch sollte man, wenn man sich nach Dienstende oder am Wochenende trifft, nichts vornehmen, was mit dem Job zu tun hat. So schützt man sein Privatleben vor dem nervenaufreibenden Arbeitsalltag und erholt sich besser.

Home Office – Von zu Hause aus arbeiten

Wer kennt das nicht, man ist krank, muss aber viel schaffe. Die Lösung: Home Office. Oftmals in der IT-Branche verwendet, meint dieser Begriff das Arbeiten von zu Hause aus, z.B. per Fernwartung, Telefon oder E-Mail. So kann man auch mit einem gebrochenen Bein die Arbeit erledigen. Aber auf Dauer wird man bequem, faul und hat irgendwann keinen Antrieb mehr, zur Arbeit zu gehen. Auch holt man sich so den Job direkt ins Haus.

Nicht nur man selber kann darunter leiden, sondern besonders die Familie. So fallen Unternehmungen am Wochenende flach, man ist dauerhaft am PC angedockt und verliert sich in der Arbeit. Schlussendlich bringt der Mehraufwand dem Schufter keinen Zusatznutzen ein.

Tipp:
Wenn wirklich mal etwas ganz Dringendes zu erledigen ist, und eine Durchfallerkrankung kommt einem bei einem wichtigen Projekt dazwischen, dann ist das Home Office die beste Lösung. Man darf es nur nicht zur Gewohnheit werden lassen. Auch als Selbständige/r muss man aufpassen, dass man sein Privathaus nicht zum Büro werden lässt. Hier hilft es, einige Sachen nur in seinem Büro zur Verfügung zu haben, sodass man gezwungen ist, dort hinzufahren. Auch hilft es, sich das Büro schön einzurichten, sodass man sich dort wohlfühlt und gerne dort arbeitet.

Berufsleben und Privat trennen oder nicht?

Man muss ganz klar sagen: Entweder integriert man sein Berufsleben in das Privatleben oder man trennt es strikt voneinander. Meistens ist eine Trennung sinnvoller, besonders bei sozialen oder psychotherapeutischen Berufen, da die Probleme aus dem Beruf einen länger beschäftigen können. Dabei kommt es immer auf die Person an. Sehr sensible Menschen sollten ihren Job nicht mit nach Hause nehmen. Sie brauchen die Auszeit. Stresst einen der Job, sollte man auf keinen Fall von zu Hause arbeiten, denn dann kann man gar nicht mehr loslassen.

Wie angehen?

Den Job vom Privatleben trennen ist eigentlich leichter, als man denkt. Die eigentlich Schwierigkeit ist es, dass man seine Gedanken nicht einfach abschalten kann. Aber auch das kann man lernen, wenn man will.

Hier einige Tipps:

  • Diensthandy vom privaten Handy trennen! So vermeidet man unerwünschte dienstliche Anrufe am Wochenende oder E-Mails. Am Wochenende das Diensthandy einfach ausschalten und erst wieder Montag Morgen oder frühestens Sonntag Abend drauf gucken.
  • Den Urlaub bewusst wahrnehmen! Wer sich Urlaub nimmt, der nimmt sich auch eine Auszeit. Deshalb: Diensthandy und Laptop zu Hause lassen und E-Mails umleiten
  • Abendlicher Ausgleich! Nach der Arbeit im Büro sollte man sich zu Hause nicht gleich wieder vor den PC setzen, sondern z. B. Sport machen oder sich mit Freunden (nicht Arbeitskollegen!) treffen, um abzuschalten.
  • Privatangelegenheiten gehören nicht ins Büro! Besonders private oder familiäre Probleme sollten zu Hause geklärt werden. Wer diese mit ins Büro schleppt, kann sich nicht auf die Arbeit konzentrieren und liefert schlechte Ergebnisse und ist später selbst gefrustet. Deshalb möglichst über Streitigkeiten nicht am Arbeitsplatz nachdenken, sondern zu Hause.