Kündigung als letzten Ausweg in der Finanzkrise

In wirtschaftlich schwachen Phasen wie zur Zeit aufgrund der Finanzkrise stehen viele Unternehmen kurz vor dem Aus. In ihrer schier aussichtslosen Situation bleibt ihnen daher oft nichts anderes übrig, als „überflüssige“ Stellen zu streichen, um somit rückläufige Auftragszahlen etc. auszugleichen.

Doch ist dies wirklich immer die einzige Möglichkeit und ist sie vor allem sinnvoll für die Zukunft des Unternehmens? Welche Alternativen gibt es, mit denen es ebenfalls möglich ist, den Bankrott abzuwenden und gleichzeitig alle Mitarbeiter zu halten? Diese und weitere Fragen beantworten wir Ihnen nun im Folgenden:

Zuerst einmal gilt, dass Kündigungen für den Arbeitgeber immer nur der letzte Ausweg sein dürfen, da genau die gekündigten Arbeitnehmer in Zeiten des Aufschwungs (aufgrund ihres Know-Hows etc.) wieder benötigt werden. Es sollte daher unbedingt auf andere Arbeitszeitmodelle zurückgegriffen werden, die auf relativ simple, aber effektive Weise dazu dienen, eine wirtschaftlich schwache Phase erfolgreich zu überwinden. Es ist dabei zwar von großer Bedeutung, dass sich die Arbeitnehmer kompromissbereit zeigen, doch bevor diese ihre Arbeitsstelle komplett verlieren, stimmen sie meist sowieso- mehr oder weniger freiwillig- einem alternativen Arbeitszeitmodell zu.

Die zur Zeit “beliebteste” Alternative zur Kündigung ist die so genannte Kurzarbeit:

Hierbei wird über einen begrenzten Zeitraum (meist maximal 6 Monate) sowohl die Arbeitszeit als auch der Lohn des Arbeitnehmers gekürzt. Ein größerer Teil dieses gekürzten Lohns wird jedoch in Deutschland neuerdings über staatliche Unterstützung (Kurzarbeitergeld) wieder ausgeglichen. Dieses Kurzarbeitergeld wird den Arbeitnehmern vom Arbeitgeber ausgezahlt, welcher es wiederum von der Bundesagentur für Arbeit erhalten hat. Innerhalb der begrenzten Zeit muss der Arbeitnehmer immer nur dann bei der Arbeit erscheinen, wenn der Arbeitgeber ihn benötigt.

Die Regierung setzt in letzter Zeit verstärkt auf dieses alternative Arbeitszeitmodell.

Eine weitere Alternative zur Kündigung ist die so genannte Teilzeitarbeit:

Beim Modell Teilzeitarbeit wird anders als bei der Kurzarbeit nicht über einen begrenzten Zeitraum, sondern beständig weniger gearbeitet. Außerdem fällt die Arbeitszeit, anders als bei der Kurzarbeit, üblicherweise regelmäßig aus. (Also z.B. immer 5 Stunden pro Tag oder immer nur Montags, Mittwochs und Freitags usw.) Es ist üblich, dass bei Teilzeitarbeitern die wöchentliche Arbeitszeit geringer ist als bei einem Vollzeitbeschäftigten. Ob jemand mit seiner Arbeitszeit als Teilzeitarbeiter oder Vollzeitarbeiter gilt, hängt von der betrieblich festgeschriebenen Wochenarbeitszeit des jeweiligen Unternehmens ab. Vor allem Frauen nutzen das Modell der Teilzeitarbeit (auch in Zeiten des Aufschwungs), um ihre Kinder z.B. in Anschluss an die Schule betreuen zu können.

Des Weiteren gibt es die Möglichkeit des “Betriebsurlaubs”

Wobei die Notwendigkeit einer Entlassung durch einen vom Arbeitgeber angeordneten Betriebsurlaub kurzzeitig herausgezögert wird. Dieser darf dem Arbeitnehmer jedoch nur einen Teil seines Jahresurlaub “wegnehmen” und muss die restlichen Urlaubstage aus eigener Tasche zahlen.

Außerdem ist es möglich, das so genannte “Sabbatical” (Sabbatjahr) als Arbeitszeitmodell zu wählen.

Hierbei macht der Arbeitnehmer unbezahlten Urlaub und steigt daher für eine Zeit von ca.3-12 Monaten aus dem Berufsleben aus. Ein Wiedereinstieg ist ihm anschließend gesichert. Dieses Arbeitszeitmodell ist jedoch keine wirkliche Alternative, da man in diesem Zeitraum ohne Einkommen auskommen muss und einem über eine längere Zeit die Berufspraxis fehlt.

Zwei weitere, nicht allzu sehr beliebte Methoden seitens der Arbeitnehmer, sind die Lohnkürzung und der Lohnverzicht. Hierbei arbeiten die Arbeitnehmer in gleicher Weise wie zuvor, erhalten jedoch weniger oder zeitweise sogar gar keinen Lohn.

Abschließend ist zu sagen, dass, egal für welche Methode sich die Arbeitgeber entscheiden, jede besser ist als eine Kündigung. Denn wer qualifizierte Arbeitskräfte entlässt, wird später ohne Know-How sowie Alternative dastehen und hat somit seinen eigenen Bankrott vorbereitet.