Lieber schweigen statt arbeitslos – nicht öffentlich lästern!

“Der hat sich aber auch wieder dämlich angestellt bei der Präsentation. Dass der noch nicht gefeuert wurde, ist ja ein Wunder. Aber unser Chef ist ja sowieso nicht der Schlauste, der ist ja immer zu langsam bei allem.” Ein kleiner Tratsch mit dem werten Kollegen und am nächsten Tag folgt die Einladung ins Büro vom Chef und von diesem die Abmahnung.

Mit dem Lästern sollte man lieber aufpassen. Doch wo sind die Grenzen und was kann passieren, wenn man erwischt wird?

Die Deutschen lästern gern und viel:

Studien zufolge verbringen deutsche Arbeitnehmer über 60 Stunden im Jahr mit dem Ausplaudern unnötiger Details, die keinem etwas bringen: Lästern. Dabei stellte man fest, dass die Deutschen am liebsten über ihre Kollegen lästern, und das mindestens einmal täglich. Und auch der Chef ist vor Spott und Rufmord nicht sicher.

Wann und warum man das Lästern besser lassen sollte:

Eins steht fest: Lästern kann einen den Job kosten. Besonders bei Tratsch über den Chef sollte man vorsichtig sein. Wer über Kollegen den Chef oder einen anderen Kollegen mies macht und beleidigt und dabei erwischt wird (andere Mitarbeiter lästern ja auch..), dem kann eine Abmahnung oder sogar die Kündigung drohen. Es kommt dabei natürlich immer darauf an, was man gesgat hat, wem und wie. Ein entscheidende Rolle spielt der Ort. Ist die Lästerei privat, also außerhalb der Arbeit, darf man keine Kündigung bekommen. Beleidigt man jedoch in Firmenumgebung (am Arbeitsplatz), kann dies einen den Job kosten.

Man muss natürlich zugeben, dass Klatsch und Tratsch Farbe in so manchen grauen Büroalltag bringen. Aber wenn die flinke Zunge einem die Karriere vermiest, läuft da etwas falsch. Es kann sogar schon reichen, sich über das Hemd des Chefs lustig gemacht zu haben, während dieser unmittelbar neben einem auftaucht. Eine Lästerei ist meistens eine Beleidigung eines anderen und das sehen die meisten Chefs gar nicht gern. Wer den Chef im Beruf beleidigt, dem darf sogar außerordentlich gekündigt werden. Auch wer über Kollegen herzieht, sollte sich warm anziehen. Kommt dies heraus, folgt schnell eine Abmahnung. Denn Lästern ist respektlos, wenn es unter die Gürtellinie geht und regelmäßig vorkommt.

Auch beim Bloggen im Internet sollte man vorsichtig sein, und das auch noch als Exarbeitnehmer. Beleidigungen des Unternehmens, des Chefs oder der Mitarbeiter im Internet können ähnliche Folgen haben wie oben beschrieben. Lästereien öffentlich zu machen, grenzt an Rufmord und ist nicht akzeptabel. Deshalb sollte man bei Netzwerken imemr vorsichtig sein, was man alles an eigener Meinung veröffentlicht.

Lästern schadet auch Unbeteiligten:

Ein Betrieb, in dem oft gelästert wird, ist keine schöner Betrieb, denn Lästern ist schlecht für das Arbeitsklima. Es trübt die Wahrnehmung anderer Kollegen und führt zu Vorurteilen. Arbeitnehmer können sich kein eigenes Bild mehr von den betreffenden Personen machen, ohne vorher beeinflusst zu werden. In einem schlechten Betriebsklima lässt sich wiederum schlecht arbeiten und schlechtes Arbeiten bringt schlechte Resultate.

Richtig mit dem Lästern umgehen:

Lästern ist definitiv etwas Negatives. Das heißt jedoch nicht, dass etwas Klatsch und Tratsch nicht auch etwas Positives an sich haben kann, solange er harmlos ist. Durch kleine Tratschereien kann der Teamgeist im Betrieb gefördert werden, wenn er auf anständigem Niveau bleibt. Auch einmal über den Chef schimpfen, kann eine Wohltat sein. Man muss nur immer versuchen, den Ball möglichst flach zu halten und sich nicht erwischen zu lassen. Bevor man über einen Kollegen oder den Chef herzieht, sollte man seine Gedanken ordnen und aufhören, wenn es am schönsten ist. Man will sich ja nicht die eigene Karriere versalzen.

Wenn jemand anders lästert und das langsam zur Krankheit wird, sollte man den Verantwortlichen ruhig zur Rede stellen, auch auf die Gefahr hin, selbst das nächste Lästeropfer zu werden. Sollte dies geschehen, muss man sich nicht vor einem Gang zum Chef scheuen, denn so etwas kann schnell zum Mobbing werden oder anderweitig ausarten. Ist der Chef derjenige, der lästert und einen selbst z. B. schlecht macht vor den Kollegen, dann sollte man so früh wie möglich mit diesem sprechen, anstatt selbst anzufangen zu lästern. So zeigt man Ehrlichkeit und Respekt. Meist ist die Beziehung zum Chef dann besser als vorher.

Aufrichtig sein, alles beichten und um Entschuldigung bitten

Sollte man selbst doch einmal schwer gelästert und der Chef oder der betreffende Kollege das erfahren haben, dann hilft nur: aufrichtig sein, alles beichten und um Entschuldigung bitten. Denn nichts ist blöder, als wegen Lästereien den Job zu verlieren. Und das kann manchmal schneller gehen, als man denkt. Also lieber zu Hause Frust ablassen und auf der Arbeit versuchen, Lösungen zu finden, statt hinter jemandes Rücken ordentlich loszulegen.