Mütter im Berufsleben – wohin mit dem Kind?

Mütter im Berufsleben – wohin mit dem Kind?

Immer mehr Frauen wünschen sich sowohl Kinder als auch den Erfolg im Beruf.

Meist lässt sich beides aber schwer miteinander vereinbaren. Grund dafür sind grundlegende Fragen wie die folgenden:

Wohin mit dem Kind während der Arbeitszeit?

Sind die Kosten für die verschiedenen Betreuungsangebote überhaupt bezahlbar und wie sieht es mit der Anzahl der Plätze aus? Wie wirkt sich außerdem der frühe Wiedereinstieg ins Berufsleben auf die Mutter-Kind-Beziehung aus und was für Folgen hat dieser für die Entwicklung des Kindes?

Betreuung der Kinder/des Kindes durch

 

  • die Eltern bzw. Schwiegereltern.
  • andere Verwandte und Freunde.
  • die Kinderkrippe (für Kinder unter 3 Jahren, meist ganztägig geöffnet)
  • die Kindertagesstätte/ Kindergarten (für Kinder ab 3 Jahren)
  • die Schule (für Kinder ab 6 Jahren)
  • ein Au-Pair (Als Gast (oft aus dem Ausland) in eine fremde Familie, um dort auf die Kinder aufzupassen)
  • eine Tagesmutter (Betreuung der Kinder durch eine andere Frau, die meist selbst schon Kinder besitzt, oft in den eigenen vier Wänden)
  • Tagesstätten.
  • eine Kinderfrau (sozialversicherungspflichtige Angestellte mit Recht auf Urlaub etc. , sehr kostspielig)
  • Wohngemeinschaften.
  • Betreutes Wohnen.

Trotz dieser großen Anzahl von Möglichkeiten hat so gut wie jedes der aufgelisteten Betreuungsangebote auch bestimmte Nachteile und könnte aus dem einen oder anderen Grund daher für Sie ungeeignet sein. Bezüglich der Eltern, Verwandten und Freunde steht z.B. die Bereitwilligkeit, die Entfernung dieser vom Heimatort und der Terminkalender der Helfer eine große Rolle.

Kindergarten- und Kinderkrippenplätzen

Bei den Kindergarten- und Kinderkrippenplätzen liegt die Hauptproblematik hingegen bei der Knappheit der angebotenen Plätze (vor allem in den alten Bundesländer) und bei den Kindergärten zusätzlich bei der Tatsache, dass generell nur für Halbtagesplätze ein gesetzlicher Anspruch gilt. Diese Zeitspanne ist meist zu kurz, um während der gesamten Zeit der mütterlichen Berufstätigkeit für das Kind zu sorgen.

Weitere Probleme ergeben sich aufgrund der hohen Kosten, die z.B. für Kindergärten, Tagesmütter etc. auf einen zu kommen. Diese können sich vor allem allein erziehende Mütter nur schwer leisten. Besserungen sind in dieser Hinsicht jedoch insofern seit dem 1.Januar 2002 eingetreten, dass Kinderbetreuungskosten nun im größeren Umfang von der Steuer abgesetzt werden können. Bezüglich der Frage, ob es sinnvoll ist, schon frühzeitig wieder ins Berufsleben einzusteigen, scheiden sich die Geister. Viele sagen, dass das Kind psychische Schäden davontragen könnte, weil es seine Eltern nur so selten sieht und die Beziehung zwischen Mutter und Kind aus dem Gleichgewicht gebracht wird.

Wiedereinstieg der Mutter hat Auswirkungen auf das Kind

Es gibt hingegen aber auch zahlreiche Stimmen, die der Meinung sind, dass der frühzeitige Wiedereinstieg der Mutter positive Auswirkungen auf das Kind hat. So wird dies schneller selbstständig und lernt früh, wie es sich in sozialen Gemeinschaften zu verhalten hat. Außerdem können Mütter als Berufstätige den Lebensstandard ihres Kindes anheben und geben ein gutes Vorbild ab. Außerdem: Umso schneller der Wiedereinstieg in Angriff genommen wird, desto leichter wird er fallen.

Abschließend ist noch zu erwähnen, dass sich in letzter Zeit verstärkt der Trend der “späten Mütter” abzeichnet. Die Frauen gehen dabei zuerst ihrer beruflichen Karriere nach, machen also zuerst eine Ausbildung oder studieren, festigen dann ihre Position und bringen anschließend ein Kind zur Welt.

Dies geschieht dann meist erst im Alter von 30 bis 40 Jahren. Ob dies nun unbedingt als positive Entwicklung zu sehen ist, ist zu hinterfragen Es ist aber auf jeden Fall in der Richtung sinnvoll, dass den Kindern schon eine solide Grundlage gegeben ist, wenn sie zur Welt kommen, und dass die Eltern/die allein erziehende Mutter auch das nötige Kleingeld besitzen/besitzt, um den Kindern eine gute Betreuung/ einen guten Lebensstandard zu ermöglichen.