Teilzeitjobs – mehr als je zuvor gewünscht und gefragt

Immer mehr Arbeitnehmer sind in den letzten Jahren auf der Suche nach einem Teilzeitjob. Aber nicht nur viele junge Mütter, alleinerziehende Eltern, Studenten oder Wiedereinsteiger streben dieses Beschäftigungsmodell an, sondern auch immer mehr Arbeitgeber.

Lag die Zahl der in Teilzeit beschäftigten Deutschen 2007 schon bei ca. 12 Millionen, ist sie bis heute umso mehr angestiegen. Im Folgenden einige Vorteile, aber auch Nachteile der Teilzeitbeschäftigung.

Vorteile für Arbeitnehmer bei Teilzeitarbeit:

  • Arbeit auf Lohnsteuerkarte – es wird schon etwas in die gesetzlichen Versicherungen eingezahlt, was besonders für die spätere Rente schon von Bedeutung sein kann.
  • Flexible Zeiteinteilung aufgrund variabler Arbeitszeit – Arbeitszeiten können sehr variieren, je nachdem, welches Teilzeitmodell vom Arbeitgeber gewählt wurde (siehe unten). Es ist so auch eine flexiblere private Zeiteinteilung möglich.
  • Langfristige Beschäftigung – Kündigungsauflagen für Arbeitgeber.
  • Zusätzliches Einkommen – Guter Verdienst für Leute, die wenig Zeit haben.
  • Kindererziehung trotz Arbeit möglich – Alleinerziehende (oder der erziehende Ehepartner) können sich aufgrund des niedrigen Stundenpensums noch der Erziehung ihrer Kinder widmen und verlieren ihre Stelle nicht ganz.
  • Großes Angebot – Teilzeitjob werden heute fast überall angeboten. Oft genügt schon das Aufschlagen der täglichen Zeitung und das Überfliegen regionaler Stellenangebote. Hier sind immer mehr Teilzeitkräfte gefragt

 

Nachteile für Arbeitnehmer bei Teilzeitarbeit:

  • Bruttolohn ist nicht gleich Nettolohn – Aufgrund der Abzüge auf der Lohnsteuerkarte bleibt je nach Steuerklasse nicht dieselbe Nettosumme übrig.
  • Ungünstige Arbeitszeiten möglich – Bei der klassischen Teilzeitbeschäftigung (siehe unten) ist die auf mehrere Zeiten am Tag verteilte Arbeit möglicherweise sehr anstrengend.

Vorteile für Arbeitgeber bei Teilzeitarbeit:

  • Flexible Reaktion auf Arbeitsaufkommen – Schwankt das Arbeitsaufkommen (Auftragslage) im Betrieb z. B. An den Wochentagen, oder auch saisonal, so kann der Arbeitgeber flexibel darauf reagieren und dementsprechend Kräfte anfordern.
  • Effizientes Arbeiten – Die Produktivität kann durch das Einstellen mehrerer Arbeitskräfte gesteigert werden und man spart sich die Vollzeitbeschäftigung.
  • Kostenersparnis – Es entstehen bei Einstellung von Teilzeitmitarbeitern nicht die hohen Kosten wie bei der Vollzeitbeschäftigung und der Betrieb kann sich mehr Mitarbeiter in mehreren Bereichen leisten. Besonders auch für kleinere Betriebe geeignet.

 

Nachteile für Arbeitgeber bei Teilzeitarbeit:

  • Langfristige Bindung mit Lohnnebenkosten – Der Mitarbeiter muss langfristig, ähnlich dem Vollzeitbeschäftigten, gebunden werden und es müssen steuerrechtliche und versicherungsrechtliche Auflagen erfüllt sowie die entstehenden Kosten bewältigt werden.
  • Kündigungsprozedur – Soll ein Mitarbeiter gekündigt werden, muss die gesamte und unter Umständen sehr kostenintensive Kündigungsprozedur durchlaufen werden.
  • Mitarbeiter nicht ständig verfügbar – Der Arbeitgeber muss sich darauf einrichten, dass der Mitarbeiter nur für die abgesprochen Zeiten verfügbar ist. Entstehen Überstunden, müssen diese ausgeglichen werden.

Für Betriebe kommen verschiedene Teilzeitvarianten in Frage:

  • Die Klassische: Die Teilzeitkraft erscheint mehrmals täglich für ein paar Stunden oder jeden Tag für ca. 4 Stunden (besonders im Handel und im Büro gefragt).
  • Die Variable: Die Arbeitszeit ist auf einen oder zwei ganze Tage (z. B. Wochenende) verteilt mit Freizeit zwischen diesen (besonders auf dem Bau üblich).
  • Die Saisonable: Teilzeitkräfte werden nach saisonbedingten Schwankungen eingesetzt, um diese auszugleichen, wobei das monatliche Einkommen gleich bleibt (besonders im Gastgewerbe).

Viele Betriebe, besonders Banken, bieten jungen Müttern oft eine Teilzeitstelle an, damit sie die Mitarbeiterin nicht verlieren. Die Teilzeitbeschäftigung sticht mit ihren vielen Vorteilen sowohl gegenüber dem Arbeitnehmer als auch gegenüber dem Arbeitgeber hervor.