Thema Rhetorik – Manipulationstechniken

Ob übers Wetter, aktuelle Börsenkurse, die eigene Idee oder über den Lebensweg eines ehemaligen Mitarbeiters: Beim Reden kommt es nicht immer nur auf den Inhalt an, sondern vor allem darauf, wie man diesen vermittelt.

Mit einfachen Tricks können manche Redner ihren Gegenüber vollkommen überzeugen und fesseln. Doch was für Manipulationstechniken gibt es und wie werden diese eingesetzt?

Was ist Manipulation?

Manipulation ist eigentlich das gezielte Ändern oder Überzeugen anderer Leute Gedanken und Haltungen zu bestimmten Themen. Man kann jemanden manipulieren, damit er etwas Unrechtes tut, man kann ein Spiel manipulieren oder eine Vorrichtung, sodass Besagtes nicht mehr richtig funktioniert.

Genauso können geübte Rhetoriker ihre Zuhörer manipulieren, ohne dass diese es mitbekommen. Beispielsweise wirbt man für ein bestimmtes Produkt und möchte dieses nach der Präsentation verkaufen. Durch Manipulation hegen die Zuhörer nach der Vorstellung das Bedürfnis, es zu kaufen oder finden es interessant, obwohl sie vorher eigentlich nichts davon wissen wollten. Manipulation kann so Aufmerksamkeit und Interesse hervorrufen.

Verschiedene Manipulationstechniken:

Es gibt viele verschiedene Techniken, mit denen ein guter Rhetoriker sein Publikum überzeugen kann. Hier einige am häufgsten verwendete Techniken:

  • Wiederholungen:
    Durch das Wiederholen eines bestimmten Wortes oder auch ganzer Sätze kann man sich bei einem Vortrag steigende Aufmerksamkeit sichern. Wiederholungen erzeugen Spannung und prägen sich beim Zuhörer automatisch ein. Dieser wird bei jeder Wiederholung aufmerksamer.
  • Schmeicheleien:
    Durch Schmeicheleien des Gegenüber (z. B. Chef, Freunde etc.) erzeugt man ebenfalls Aufmerksamkeit. Auch bei Vorträgen vor großem Publikum kann man Schmeicheleien einfließen lassen, indem man z. B. wichtigen Personen dankt und diese auch beim Namen nennt.
  • Provozieren:
    Wer provoziert, kann zwar auch daneben greifen, nutzt aber gleichzeitig die Chance, seinen Vortrag interessant zu gestalten. Aktuelle Fakten aufzugreifen, lohnt sich immer. Wer öfter einmal auch Kritik vorzutragen hat, sichert sich das Interesse Vieler.
  • Rhetorische Fragen stellen:
    Rhetorische Fragen sprechen das Publikum direkt an, lassen ihm aber nicht viel Raum zum Überlegen, denn ihm wird die Antwort quasi gleich danach in den Mund gelegt. So kann man in Menschen leicht Meinungen und Haltungen erzeugen.
  • Abänderung von Wortbedeutungen:
    Das Wort “Terrorist” kann genauso gut als “Freiheitskämpfer” gehandelt werden. Hier kommt es nur auf die Auslegungssache darauf an. Natürlich weiß eigentlich jeder, dass ein Terrorist eine Bedrohung darstellt, die andere Bezeichnung klingt jedoch wesentlich zahmer. Durch solche Wortverdreher kann man als Rhetoriker sein Publikum verwirren und Sachverhalte anders darlegen, als sie eigentlich sind.
  • Unsicherheit vortäuschen:
    Wer zu selbstsicher herüber kommt, kann schnell abgestempelt werden. Eine gewisse Unsicherheit bei bestimmten Themen wirkt oft ehrlicher. So wird die eigentliche Glaubwürdigkeit erhöht. Der Zuhörer könnte sonst schnell merken, dass er manipuliert wird. Deshalb ruhig einmal nach passenden Wörtern suchen.
  • Besonders bildhaft sprechen:
    Wer in Bildern spricht und seine Rede veranschaulicht, also Bilder in den Köpfen der Zuhörer erzeugt, kann so Meinungen hervorrufen, die vorher noch nicht da gewesen sind. Wird z. B. eine Sicherheitsbelehrung in Forschungslaboren gehalten, könnte der Redner bei der Beschreibung der gefährlichen Auswirkung des HIV-Virus auf die genaue Gestalt dessen eingehen und seine üble Wirkungsweise im menschlichen Körper näher und bildlich erläutern. Wer dabei noch abstoßende Wörter verwendet, hat sein Ziel vermutlich erreicht. Denn Bilder werden im Langzeitgedächtnis gespeichert und immer wieder abgerufen.

 

Fazit:

Wer schon ein paar Techniken der Manipulation beim Reden beherrscht, kann seine eigenen Interessen oftmals besser vertreten und durchsetzten. Und dies auch, ohne anderen zu schaden. Manipulation ist nicht immer etwas Negatives, sondern kann für den Einzelnen auch im Bewerbungsgespräch ein großer Vorteil sein. So zeigt man auch dem Personaler, das man sich mit der Redekunst auskennt – Ein eindeutiges Plus.