Vitamin B als Erfolgsfaktor bei der Jobsuche – Networking

“Gute Leistungen sind alles! Das ist doch klar. Wer immer alles perfekt macht, klettert umso schneller die Karriereleiter hinauf. Klar, die hat den Job doch nur bekommen, weil sie den Chef über ihren Bruder kennt, der da auch arbeitet. Das ist dann ja einfach!”

Denken Sie auch so? Dieses berühmte Vitamin B sei verwerflich und überhaupt, ich schaffe das auch alles alleine? Kann schon sein. Jedoch kann ein wenig oder auch viel Vitamin B auf der Jobsuche gar nicht schaden.

Es ist doch angenehm, den Job, das Praktikum oder ein Volontariat zu bekommen, ohne sich um 100% zu verbiegen. Vitamin B, auch “Networking” genannt, öffnet so manche ungeahnte Türen. Wer frühzeitig “Networking” betreibt, für den erscheint die Karriereleiter bald nicht mehr so steil.

In Studien hat man herausgefunden, dass zum beruflichen Weiterkommen die eigentlichen Leistungen nur 10% ausmachen, die Selbstvermarktung 30% und das oft als Vitamin B verpönte Networking stolze 60%.

Doch wie gehe ich es an, was ist wichtig und kann man beim Networking auch etwas falsch machen?

Tipps zum Networking:

Nichts geht ohne Organisation:
Sie wollen Kontakte knüpfen und Beziehungen aufbauen? Sehr gut, aber gehen Sie nicht einfach los und starten unvorbereitete Gespräche. Es ist wichtig, sich frühzeitig vorzubereiten. Sie studieren gerade und wissen, dass Sie in gut neun Monaten fertig sein werden? Und Sie wollen z. B. Journalist werden und benötigen dazu ein Volontariat?

Fangen Sie an, sich über Firmen zu erkundigen, die Volontäre aufnehmen und sammeln Sie Informationen. Regel: Nicht gleich bewerben, sondern erst einmal beobachten! Suchen Sie nach Veranstaltungen, auf denen Sie Mitarbeitern oder vielleicht sogar Führungskräften besagter Unternehmen begegnen könnten. Oder kennen Ihre Eltern oder Bekannten sich schon aus?

Erkundigungen einziehen:
Wenn Sie z. B. im Internet auf passende Firmen gestoßen sind, suchen Sie nach bekannten Gesichtern oder Ansprechpartnern und informieren sie sich etwas über deren Position, Erfolge oder Pläne. So ist es später leichter, im Smalltalk zu bestehen.

Das Gespräch – Geduld ist gefragt:
Haben Sie einen Gesprächspartner gefunden, steigen Sie locker in den Smalltalk ein. Reden Sie dabei nicht über brisante Themen wie aktuelle Politik oder Katastrophen, sondern locker übers Wetter oder den Sport und lenken Sie dann langsam das Gespräch in Richtung Beruf.

Aber: Geduld ist gefragt! Geben Sie Ihrem Gegenüber Zeit und reden Sie ihn nicht an die Wand. Bleiben Sie höflich und kommen Sie aus der Reserve. Machen Sie Komplimente, stellen Sie Fragen über die Arbeit, aber gehen Sie nicht zu sehr ins Detail. Und haben Sie keine Angst, anderen auf die Nerven zu gehen. Wenn sie merken, der Gegenüber verliert das Interesse, beenden Sie das Gespräch selbst und fragen dann höflich nach der Visitenkarte.

Mut zum Scheitern:
Auch wenn Sie in ein Fettnäpfchen treten, das Thema verfehlen, es Ihnen vorkommt, als ob sie Quatsch erzählen würden, geben Sie nicht auf. Haben Sie auch Mut zum Scheitern. Klappts mal nicht so mit der Konversation, beenden Sie das Gespräch und ziehen Sie fröhlich und selbstbewusst von Dannen.

Selbstvermarktung:
Werten Sie sich nicht ab, sondern auf. Sie sind sich Ihrer Fähigkeiten bewusst und sollten diese auch vermarkten. Interessen, Errungenschaften, alles, was Sie auszeichnet, können Sie mit ins Gespräch einfließen lassen, wenn es schließlich um den Berufseinstieg geht und jemand Sie empfehlen möchte. Fragen Sie auch ruhig nach einer Empfehlung. Das ist nichts Verwerfliches, im Gegenteil, Sie zeigen Selbstbewusstsein und Präsenz!

Kontakte hegen und pflegen:
Haben Sie neue Bekannte, dann gratulieren Sie Ihnen. Gratulieren Sie Ihnen zum Geburtstag, zur Beförderung, zum neuen Job, zum ersten Kind, zur Hochzeit etc. Bleiben Sie immer am Ball und zeigen Sie Interesse an der anderen Person. Aber: Nicht schleimen!

Networking beruht auf Gegenseitigkeit:

Networking ist heutzutage unerlässlich, um ein berufliches Weiterkommen zu sichern. Das Wichtigste jedoch ist, dass Networking immer auf Gegenseitigkeit beruht. Also, haben Sie von einer Personalnotstandslage in einem Ihnen bekannten Unternehmen gehört und sucht Ihre Bekannte gerade einen Aushilfs- oder Teilzeitjob? Dann vermitteln Sie sie doch. Empfehlen Sie sie an Ihren neuen Bekannten und er wird sich dankbar zeigen, dass Sie ihm aus der Patsche geholfen haben.

Zwischen vielen anderen hochqualifizierten Bewerbern um Ausbildungs,-Studien- oder Arbeitsplätze muss man hervorstechen, um gesehen zu werden. So ist ein sorgfältig aufgebautes Beziehungsnetz aus nachhaltigen Kontakten wichtiger, als manche denken mögen. Also raus aus dem Häuschen und ab ins Getümmel. Kommunikation ist alles!