Wenn Auszubildende Nachhilfe brauchen – in der Firma oder zu Hause?

Und mal wieder eine Bearbeitungsmail mit mindestens 21 Rechtschreibefehlern empfangen. Da denkt sich der Kunde doch auch: “Was ist das denn für ein unseriöses Unternehmen!”

Wenn die eigenen Auszubildenden ein dürftiges Allgemeinwissen aufzeigen oder den Stoff nicht verstehen, müssen Firmen immer mehr zur Nachhilfe greifen. Doch nicht alle Firmen unterstützen ihre Auszubildenden darin.

Viele Auszubildende brauchen Nachhilfe

Heutzutage geben mehr als die Hälfte der deutschen Unternehmen ihren Auszubildenden Nachhilfe. Und das nicht nur im Unterrichtsstoff, sondern hauptsächlich in Sachen Allgemeinwissen. In Firmen, die ihre Auszubildenden unterstützen, finden diese Unterrichtsstunden organisiert statt. Umfragen zufolge liegen die Impulse größtenteils bei den Unternehmen selbst, die mit schlechtem Allgemeinwissen nichts anfangen können und eine runde extra Lernen fordern.

Firmen kritisieren mangelnde Fähigkeiten:

Den Auszubildenden mangelt es laut Umfragen neben dem Allgemeinwissen auch an Fähigkeiten wie Disziplin, Teamfähigkeit, Pünktlichkeit und Ehrlichkeit, also den sogenannten Softskills. Kritisiert wird die fehlende Ausbildung während der Schulzeit.

Viele Ausbildungsstellen deshalb unbesetzt!

Die Unternehmen klagen darüber, dass nur die wenigsten Schulabgänger überhaupt ausbildungsreif seien. So blieben in vergangenen Jahren fast die Hälfte der Ausbildungsstellen unbesetzt, da die Anforderungen an die Lehrlinge nicht erfüllt werden konnten. Am schlimmsten steht es um die Besetzung der Stellen in den neuen Bundesländern, wo jedes dritte Unternehmen Schwierigkeiten hat, geeignete Auszubildende zu finden.

Nachhilfe in der Firma:

Wie oben bereits erwähnt, greifen die meisten Firmen zu internen Nachhilfe. Entweder werden Übungs- und Arbeitsstunden in den eigenen Firmengebäuden organisiert oder aber die Azubis werden zur externen Nachhilfe geschickt, wobei die meisten Firmen die Kosten dafür tragen.

Die größten Probleme liegen in den mündlichen sowie schriftlichen Umgangsformen und Kenntnissen in Bruch- oder Prozentrechnung sowie dem Dreisatz. In manchen Firmen ist Nachhilfe sogar Pflicht. Hat ein Lehrling im Laufe seiner Ausbildungszeit Probleme mit dem Lernen und bringt nicht die geforderten Ergebnisse, muss ihm mindestens einmal pro Woche Nachhilfe erteilt werden. Hierbei werden externe Lehrkurse genutzt. Doch nicht alle Firmen sind so spendabel und tolerant.

Viele Firmen setzen bei ihren Auszubildenden auf eigene Nachhilfe:

Nicht für alle Firmen kommt eine solche Förderung der Auszubildenden in Frage. Seien es das Sprengen finanzieller Mittel oder des zeitlichen Rahmens des Ausbildungsplans: Die Azubis müssen selbst lernen oder sie müssen abbrechen.

Auszubildende in Firmen solcher Überzeugung müssen sich selbst Nachhilfe organisieren und auch die Kosten dafür tragen. Um weiter zu kommen, ist dies Pflicht. Viele Auszubildende mussten in den letzten Jahren so ihre Ausbildung abbrechen, da sie nicht mehr die finanziellen Mittel hatten oder mit dem Stoff nicht hinterher kamen.

Fazit:

Wer Glück hat, der hat entweder gleich eine gute schulische Ausbildung hinter sich und spart sich die Nachhilfe, oder man fragt vorher bei den Unternehmen nach, was wäre wenn. Viele Firmen geben auch gerne Nachhilfe, da sie für ihren Betrieb nur die best qualifiziertesten Mitarbeiter haben möchten. Also: Informieren kann sich lohnen! Und wenn mal gar nichts hilft, dann doch vielleicht der Gang in die Bücherei.