Arbeiten in der heutigen Systemgastronomie – Möglichkeiten, Chancen, Karriere?

“Ich möchte gerne eine Ausbildung machen, aber später mein Leben lang Buletten braten, Salat schneiden und Brötchen belegen, das will ich ganz sicher nicht.” So etwas stellen sich viele unter dem Begriff “Systemgastronomie” vor.

Jedoch bietet dieser ziemlich neue Ausbildungsberuf ein breit gefächertes Spektrum an Möglichkeiten und Aufstiegschancen bis hin zur Selbständigkeit. Doch was ist denn eigentlich die Systemgastronomie? Und habe ich gute Aussichten auf einen Ausbildungsplatz?

Definition der Systemgastronomie:

Die Systemgastronomie unterscheidet sich von der klassischen Gastronomie in mehreren Punkten. Die Hauptmerkmale der Systemgastronomie sind:

  • Zentrale Steuerung
  • Standardisierung
  • Multiplikation

Unternehmen der Systemgastronomie vereinheitlichen drei oder mehrere Restaurants, um eine Ökonomisierung zu erzielen. Dem Gast wird in jedem dazugehörigen Restaurant dieselbe Produktpalette geboten bei gleichbleibender Qualität. Damit die Arbeitsabläufe optimiert werden, erfolgt in diesen Unternehmen eine Standardisierung, das heißt: Selbst die Arbeitsabläufe, äußeres Erscheinungsbild oder Verpackungen sind gleich oder ähnlich.

Die wohl bekanntesten Systemgastronomie-Unternehmen sind die Fast-Food Ketten wie McDonald’s oder Burger King, Subway, Pizza Hut, Kentucky Fried Chicken, Maredo etc.

Und was für Jobs gibt es in der Systemgastronomie?

Jobs in der Systemgastronomie:

Systemgastronomie-Unternehmen sind hierarchisch gegliedert. Die Hierarchie sieht wie folgt aus:

  • Gebietsleiter (Area Coach)
  • Restaurantleiter (General Manager)
  • Restaurantassistent (Assistant Manager)
  • Vorarbeiter/Schichtarbeiter (Teamleader)
  • Teamtrainer (Crewtrainer)
  • Küchenmitarbeiter (Crewmitarbeiter BOH/Team Member Back of House)
  • Servicemitarbeiter (Crewmitarbeiter FOH/Team Member Front of House)

Die Ausbildung kann als Servicemitarbeiter beginnen, jedoch auch als Teamtrainer, soweit man die nötigen Voraussetzungen wie gute Grundlagen in Mathematik und Deutsch vorweisen kann oder durch Praktika/berufliche Erfahrungen Qualifizierungen erlangt hat. Je höher man in der Hierarchie rutscht, desto höher wird auch die Gehaltsstufe.

Manchmal genügen zur Gehaltserhöhung schon eine mehrjährige Ausübung des Berufs. Durch Schulungen innerhalb des Betriebs kann ein Teamtrainer schnell zum Restaurantassistenten aufsteigen und als ein solcher durch die Vertretung des Leiters Führungserfahrungen sammeln. Diese können ihn bereits nach zwei Jahren für eine Stelle als Restaurantleiter qualifizieren.

Am meisten Chancen bietet die Weiterbildung!

Nach einer Ausbildung als Fachmann/frau für Systemgastronomie bietet sich ein Studium im Gewerbelehramt an. Irgendjemand muss ja die zukünftigen Systemgastronomen ausbilden oder? Da stimmt dann auch das Geld. Eine weitere Möglichkeit ist es, eine Hotelfachschule zu besuchen, wozu man aber schon ein Jahr Erfahrung im Beruf braucht. Als dann staatlich geprüfter Betriebswirt steigt man zum Manager auf und übernimmt Führungsaufgaben. Der Nachteil bei vielen Schulen, die diese zusätzliche Ausbildung privat anbieten, sind die teils hohen Kosten.

Aussichten in der Systemgastronomie:

2009 gab es noch viele freie Ausbildungsplätze in der Systemgastronomie. Es ist ein stark wachsender Markt, der viele Arbeitsplätze zu vergeben hat und immer neuen Nachwuchs sucht. Die Systemgastronomie ist sehr vielfältig und voller Perspektiven. Packt man die Sache richtig an, kann man es bis in die Selbständigkeit schaffen. Aber auch schon als Manager/in einer größeren Kette bieten sich einem Chancen und Abwechslung. Neben Service und Warenkunde werden in einer systemgastronomischen Ausbildung auch kaufmännische Inhalte vermittelt, Recht und Personalwirtschaft.

Das einzige Manko: Den Ausbildungsberuf gibt es so seit 1998. Deshalb ist er vielen noch nicht geläufig. Man findet unter dieser Bezeichnung oft im Internet nicht viele Angebote. Hilfreich ist es dann, unter den Stichworten “Restaurantleiter – oder Assistent” zu suchen.