Das Anschreiben – Struktur und Ordnung muss stimmen!

Das Anschreiben – Struktur und Ordnung muss stimmen!

Das Anschreiben einer Bewerbung ist erst einmal das wichtigste Blatt in der Bewerbungsmappe. Es wird als erstes gesehen und gelesen.

Wenn dort etwas nicht stimmt, kann man ganz schnell auf dem “abgelehnt”-Stapel landen, ohne, dass der Lebenslauf überhaupt berücksichtigt wurde.

Doch wie muss ein gutes Anschreiben aufgebaut sein, damit es den potenziellen Arbeitgeber anspricht?

Allgemeine Form eines Anschreibens:

Für die Form des Anschreibens gilt: Ordentliches Deutsch ohne Rechtschreibfehler, angenehme Computerschrift ohne viele Schnörkeleien, keine Fünf-Zeilen-Sätze, die niemand versteht, ordentliches Papier und eine gute Druckqualität, keine Flecken oder Eselsohren und ausreichend Rand.

Inhalt und Aufbau:

Empfänger:
Ganz oben links auf die Seite gehört die vollständige Empfängeradresse mit dem Namen des Ansprechpartners.

Absender:
Der Bewerber schreibt mit einigen Zeilen Abstand unter die Empfängeradresse seine eigene. Dazu gehören auch die E-Mail Adresse und die Telefonnummer.

Datum:
Ganz oben rechts gehört die Orts-und Datumsangabe

Betreffzeile:
Die Betreffzeile sagt dem Empfänger, worum es in dem Anschreiben geht, z. B. Um den ausgeschriebenen Ausbildungsplatz zur Systemgastronomin. Hier darf auch gerne auf eine geschaltete Anzeige hingewiesen werden: Z. B.: “Ausbildung zur Systemgastronomin – Ihre Anzeige in den Lübecker Nachrichten vom 13.02.2010.” Sie sollte möglichst fett hervorgehoben werden und steht etwa zwei Zeilen unter der Absenderadresse.

Anrede:
Nun beginnt das eigentliche Anschreiben. Die Anrede ist sehr wichtig. Schon hierbei sollte man sich von den anderen Bewerbern abheben, indem man den Namen des konkreten Ansprechpartners ausfindig macht und nicht nur “Sehr geehrte Damen und Herren” hinschreibt. Die richtige Schreibweise des Namens ist natürlich sehr wichtig, da sich der Angesprochene sonst beleidigt fühlen konnte oder der Eindruck entsteht, der Bewerber habe sich nicht ausreichend informiert.

Einleitung:
In der Einleitung ist es wichtig, einen Kontext herzustellen und Interesse zu wecken, weiterlesen zu wollen. Es kann z. B. Mit einem Telefongespräch begonnen werden, welches im Vorhinein geführt wurde. War das Gespräch positiv, wird sich der Empfänger daran erinnern und wahrscheinlich Interesse an der Bewerbung haben. Die Einleitung sollte knapp sein und möglichst nur einen Satz umfassen. Beispiel: “Bezugnehmend auf ihre Anzeige (braucht nicht näher beschrieben werden, da schon im Betreff genau benannt) möchte ich Ihnen mit meiner Bewerbung nun meine Begeisterung und Qualifikationen für den genannten Ausbildungsberuf darlegen.”

Hauptteil:
Nach einem einzeiligen Absatz folgt nun der Hauptteil. Dieser kann in zwei Teile geteilt werden. Im ersten Teil stellt sich der Bewerber nun vor. Wer ist er, was sind seine Qualifikationen und warum ist er geeignet für den Beruf. Am besten sollte man mit dem anfangen, was man ist. Hat man z. B. einen Titel, kann man ruhig schreiben: “Als Diplom Ingenieur mit langjähriger Berufserfahrung zeichnen mich neben meiner technischen Versiertheit meine Flexibilität und Anpassungsfähigkeit bezüglich der Einarbeitung in neue Projekte aus. Gern nehme ich die von Ihnen und Ihrem Unternehmen gestellten Herausforderungen an.” Solch ein Satz würde sich über die Standard Floskeln hinaussetzen. Man kann auch mit dem Abiturabschluss beginnen oder mit dem voraussichtlichen Realschulabschluss. Weitere Berufserfahrungen und den Werdegang des Bewerbers kann der Empfänger dann jedoch aus dem Lebenslauf entnehmen.

Es brauchen auch längst nicht alle Qualifikationen aufgezählt werden, sondern lediglich einige für den beworbenen Beruf wichtigsten Eigenschaften. Hierbei sollte man aber nicht übertreiben, sich jedoch auch nicht kleiner machen, als man ist. Im zweiten Hauptteil kann man dann nach einem einzeiligen Absatz z. B. noch seine Erwartungen an den Beruf mit einfließen lassen oder direkt zum organisatorischen Teil übergehen.

Organisatorisches:
In diesem Teil des Anschreibens müssen die terminlichen Absprachen vorweg genommen werden. Man muss sein frühestmögliches Eintrittsdatum angeben, bei einem Praktikum z. B. auch die vorgestellte Dauer. Auch Gehaltswünsche können hier untergebracht werden, müssen jedoch auch nur angedeutet werden.

Abschluss:
Mindestens so wichtig wie der Einstieg ist auch das Ende des Schreibens. Im letzten Satz oder auch den letzten zwei Sätzen, nach mindestens einzeiligem Absatz (gerne mehr), muss der Bewerber die Leser motivieren, sich zu melden. So muss klar ein Reaktion gefordert werden. Standardformulierungen wie “Über ein persönliches Gespräch würde ich mich sehr freuen” sind da fade und überrannt. Viel besser ist es, den Konjunktiv hinter sich zu lassen und im Indikativ zu schreiben: “Ich freue mich daher schon jetzt auf ein Einladung zu einem persönlichen Gespräch, in dem Sie mich näher kennenlernen können.” Man sollte noch einmal verdeutlichen, dass man den Job auch wirklich will und auch einige Umstände wie einen Umzug aufnehmen wird.

Grußformel und Unterschrift:
Zum Abschluss folgt nach ausreichendem Zeilenabstand eine individuelle Grußformel. Auch hier werden eigens formulierte Grüße geschätzt, solange sie nicht zu persönlich sind. Z. B.: “Freundliche Grüße aus der Hansestadt Lübeck”. Dem Gruß folgt darunter die handschriftliche Unterschrift mit nochmals ungekürztem getipptem Namen darunter.

Anlagenvermerk:
Ist das Anschreiben schon sehr lang geworden, kann auch nur “Anhang” ganz unten vermerkt werden. Ansonsten würde man hier noch die Anlagen in der beigelegten Reihenfolge aufführen.

Fazit: Das wichtigste ist, dass das Anschreiben gleich sichtbar für den Empfänger ist. Sie sollte immer auf den Beruf abgestimmt sein und individuell gestaltet sein.

Beeindrucken kann z. B. auch ein Briefpapier mit eigenem Kopf. Man muss immer darauf achten, dass man sich nicht als unterwürfig darstellt, sondern zu sich steht und auf dem Papier schon selbstbewusst herüberkommt.