Franchising ein interessantes Geschäft – aber was ist das eigentlich?

1. Die Geschichte des Franchising

Das Franchising an sich ist eine Erfindung aus den USA. Dort wurden Geschäftsbeziehungen die auf 4 festgelegten Grundlagen beruhen erstmals als Franchising bezeichnet. Zu diesen Grundlagen gehörten eine zeitlich begrenzte Zusammenarbeit, ein Austausch von einem Geschäftskonzept und einer Marke gegen Nutzungsgebühren, eine Unterstützung des Franchisenehmers in Aufbau und Führung und eine eigenständige Umsetzung des Geschäftskonzepts durch den Franchisenehmer.

1950 entstanden die ersten Franchisesysteme, die ganze Hotellerie-, Gastronomie- und Handelskonzepte betrafen (Business Product Franchising). Vorher waren lediglich die Produkte und deren Herstellung und Verkauf in Franchisesystemen organisiert (Product and Trade Franchising).

2. Das Prinzip des Franchising

Das Prinzip des Franchising ist recht simpel. Der Franchisegeber bietet dem Franchisenehmer die regionale Nutzung eines Geschäftskonzeptes und der dazugehörigen Marke. Er unterstützt den Betrieb im Geschäftsverlauf und bildet den Franchisenehmer aus. Weiterhin überprüft er die Einhaltung des Konzepts und kann im Falle einer Abweichung Anweisungen erteilen.

Nach der Ausbildung durch den Franchisegeber übernimmt der Franchisenehmer die eigenständige Umsetzung des Geschäftskonzeptes, welche allerdings vom Franchisegeber kontrolliert wird. Der An- und Verkauf von Material und Erzeugnissen fällt komplett in die Eigenverantwortung des Franchisenehmers. Für das Nutzungsrecht des Geschäftskonzeptes und des Markennamens zahlt er Nutzungsgebühren an den Franchisegeber.

Ein sehr bekannte Beispiele für das Franchising sind McDonalds, Burger King und Subway.

3. Die Arten des Franchising

Hauptsächlich unterscheidet man zwischen 3 Arten des Franchising, die sich in ihren Leistungen unterscheiden.

1. Waren- und Produktfranchising
Das Waren- und Produktfranchising umfasst den Austausch von Produktions- und Absatzprinzips einer Ware oder Warengruppe gegen einen Nutzungsgebühr.

2. Dienstleistungsfranchising
Das Dienstleistungsfranchising spezialisiert sich auf den Austausch von Markenname und Dienstleistungskonzept gegen eine Nutzungsgebühr.

3. Social Franchising

Das Sozial Franchising bezeichnet die Übernahme eines sozialen Konzepts und des Projektnamens gegen eine Nutzungsgebühr. Hierbei sind die Franchisenehmer allerdings häufig fast vollständig unabhängig gegenüber dem Franchisegeber.

4. Die Vor- und Nachteile des Franchising

1. Vorteile
Für den Franchisenehmer ist es von Vorteil, dass sich das Geschäftsprinzip und der Markenname meist bereits einer größeren Bekanntheit erfreut und somit der Einstieg als eigenständiger Unternehmer erleichtert wird. Weiterhin hat sich das erkaufte Geschäftsprinzip bereits in der Praxis bewährt, was dem Franchisenehmer enorme Risiken erspart. Außerdem kann der Franchisenehmer in Zusammenarbeit mit anderen Franchisenehmern größere Werbekampagnen starten, die allen zu Gute kommen und die einzelnen Unternehmen weniger kosten.

Der größte Vorteil des Franchisegebers beruht darin, dass er selbst nur ein geringes Kapitalrisiko eingeht, da An- und Verkauf der Waren und Produkte komplett vom Franchisegeber übernommen werden. Er besitzt schnelle und gute Expansionsmöglichkeiten ohne viel Kapitalaufwand und vermeidet Kosten für den Unterhalt der Produktions- und Verkaufsstätten.

2. Nachteile
Die Nachteile des Franchisenehmers bestehen darin, dass er sehr an das Geschäftsprinzip des Franchisegebers gebunden ist und einen Teil seiner Einnahmen direkt an den Franchisegeber weiterleiten muss. Weiterhin kann der Absatz des Franchisenehmer durch einen Imageverlust eines anderen Franchisenehmers stark beeinflusst werden. Auch Fehlinvestitionen und Absatzeinbrüche müssen in vollem Ausmaß vom Franchisenehmer übernommen werden, was für ihn ein unternehmerisches Risiko darstellt.

Franchisegeber haben Nachteile, indem sie immer auf einen großen Teil der Erträge einer Filiale oder eines Produktionsstandortes verzichten müssen. Außerdem kann ihr Geschäftsprinzip durch Imageverlust stark an Wert verlieren, was für sie ein großes finanzielles Risiko darstellt. Weiterhin muss der Franchisegeber sämtlich Kosten für die Ausbildung und Überwachung des Franchisenehmers übernehmen.