Mut zum Jobwechsel – wie bereite ich mich richtig vor?

Wenn mit der Zeit der Frust am Job deutlich größer wird als die Freude, überlegt so manch einer, alles einfach hinter sich zu lassen und etwas Neues anzufangen.

Doch wie bereitet man sich nach endgültiger Entscheidung zum Jobwechsel auf diesen angemessen vor? Auf was sollte man achten und an welche Regeln muss sich gehalten werden?

Zuerst einmal gilt es, zu erkennen, warum Sie den Weg des Neuanfangs gewählt haben und welche Erwartungen Sie an Ihre neue Arbeitsstelle mitbringen.

Gründe für die vorhandene Unzufriedenheit können z.B. folgende sein:

  • Fehlende Herausforderung im Job
  • Lustlosigkeit, Angst und Unwohlsein bei dem Gedanken an die Arbeit
  • “Mobbing” am Arbeitsplatz
  • Stress und Ärger als ständige Begleiter
  • Veränderte Lebensumstände (Schwangerschaft, Umzug etc.)

Sind die Ursache für den erwünschten Jobwechsel und auch die Wünsche für die Zukunft erkannt, sollten Sie des Weiteren auch darüber nachdenken, welche Charaktereigenschaften bei Ihnen selbst zu verändern sind und wie Sie dies erreichen können. Denn eines ist sicher: Sind Sie selbst zu keinem Kompromiss bereit, wird auch der Jobwechsel seinen erhofften Erfolg nicht erzielen.

Bei der eigentlichen Jobsuche ist es dann sinnvoll, folgende Tipps zu beherzigen:

  • Lassen Sie sich bei der Jobsuche viel Zeit und gehen Sie sehr gründlich vor.
  • Suchen Sie Stellen heraus, die zu ihren Kompetenzen passen und die Sie am ehesten vom Gesamteindruck ansprechen.
  • Wahren Sie beim Stellengesuche immer Anonymität, um Kollegen und Vorgesetzen nicht ungewollt frühzeitig die Veränderungsabsichten mitzuteilen.
  • Erkundigen Sie sich über die Sicherheit der Betriebsrente aufgrund des Jobwechsels (besonders jüngere Arbeitsnehmer).
  • Nehmen Sie Kündigungen erst dann vor, wenn der neue Job sicher ist.
  • Deshalb: Schließen Sie vorher mit dem neuen Arbeitsgeber einen Arbeitsvertrag ab.
  • Beachten Sie Kündigungsfristen. –> alten Arbeitsvertrag überprüfen.
  • Informieren Sie sich über Grenzen der Verschwiegenheitspflicht im alten Arbeitsvertrag.
  • Lassen Sie sich ein Arbeitszeugnis ausstellen.
  • Denken Sie an eine höfliche Verabschiedung bei den früheren Arbeitskollegen sowie den Vorgesetzen und halten Sie eventuell Kontakte.

Nachdem all diese Formalitäten geklärt wurden, ist der Weg für einen Neustart zwar gelegt, die Anstrengung hat jedoch noch längst kein Ende:

Sie müssen bedenken, dass Sie nun in einem neuen Unternehmen noch einmal ganz von vorne anfangen. Eine eventuelle Führungsposition und alle Privilegien, die Sie sich in Ihrer alten Firma erarbeitet haben, gehören ab jetzt der Vergangenheit an. Es liegt ein kompletter Neuanfang vor Ihnen. Stellen Sie sich also lieber von vornherein auf eine längere Einarbeitungszeit ein, damit Sie nicht schon nach ein paar Wochen der Mut verlässt.

Vorbereitung ist wichtig!

Außerdem ist es empfehlenswert, sich vor dem ersten Arbeitstag gründlich auf den neuen Arbeitsplatz und das neue Umfeld vorzubereiten. So ist es z.B. ratsam, sich im Vorfeld über vorhandene Verhaltensregeln zu informieren.

Können Sie alle diese Tipps erfolgreich umsetzen, steht Ihrer glücklichen Karriere im neuen Beruf so gut wie nichts mehr im Wege. Achten sollten Sie nun nur noch darauf, dass Sie Ihren Beruf nicht häufiger wechseln, wenn sie hauptsächlich in kleineren (Familien-) Betrieben arbeiten, da diese meist viel Wert auf eine gewisse Kontinuität legen. Werbe- und Medienberufe stellen bei dieser “Regel” jedoch eine Ausnahme dar, da in diesen Berufszweigen das mehrmalige Wechseln von Jobs relativ normal ist.

Abschließend gilt es allgemein, darauf zu achten, dass sie vor allem bei Vorstellungsgesprächen immer eine gute Erklärung für ihren Berufswechsel parat haben. Gut ist es dabei, den Wunsch auf persönliche und fachliche Weiterbildung zu nennen, um den Verdacht der Konfliktunfähigkeit o.ä. gar nicht erst aufkommen zu lassen.