Ständige Belästigung – Wie verhalte ich mich, wenn der Kollege stinkt?

Es ist ein sehr sensibles Thema und gehört dennoch zu den Alltagsproblemen vieler deutscher Unternehmen: Der Kollege stinkt nach Schweiß, fettigen Haaren oder ähnlichem und nicht nur Sie, sondern auch die anderen Mitarbeiter des Unternehmens fühlen sich davon belästigt.


Doch den guten Freund, immer aufrichtigen Kollegen oder sogar den Vorgesetzten darauf anzusprechen, ist leichter gesagt als getan. Wie Sie am besten vorgehen sollten, damit der Betroffene nicht verletzt ist und er sich dennoch Ihre Botschaft zu Herzen nimmt, beantworten wir Ihnen nun im Folgenden:

Sprechen Sie über den Gestank

Zunächst einmal ist zu sagen, dass es immer die beste Lösung ist, ein Problem offen anzusprechen. Verschweigen Sie Ihrem Kollegen nämlich, was sie stört, ist sowohl Ihnen als auch ihm damit nicht geholfen. Sie müssen weiterhin den Gestank ertragen und er wird wiederum im Unklaren bleiben. Dies ist der Fall, da die Betroffenen sich selbst nicht riechen können und daher auch von alleine nicht merken, dass sie Sie mit Ihrem Gestank belästigen. Auch der bekannte Wink mit dem Zaunpfahl bleibt aus diesem Grund oft ergebnislos. Dies kann dazu führen, dass der Kollege durch Ihr Schweigen letztendlich seinen Job verliert, da auch die Kunden von den unangenehmen Gerüchen Wind bekommen haben.

Möchten Sie dies zu seinem Wohl verhindern und auch selber endlich wieder ohne Geruchsbelästigung arbeiten können, sollten Sie ihn daher darauf ansprechen und sich dabei an folgende Richtlinien halten:

  • Sprechen Sie Ihren Kollegen erst darauf an, wenn das Geruchsproblem schon einige Male aufgetreten ist. Ist dies hingegen nur einmal vorgekommen, sollten Sie so tolerant sein und den Geruch auf einen stressigen oder sehr warmen Tag schieben, an dem bei jedem schon mal das Deo versagen kann.
  • Versuchen Sie das Problem zunächst unter vier Augen und ohne Einbezug eines Vorgesetzen anzusprechen, um den Kollegen nicht zu sehr zu blamieren. Erst, wenn sich auch im Anschluss an das Gespräch nichts ändert, sollten Sie den Chef mit einbeziehen.
  • Sprechen Sie den Betroffenen auf nette Weise an und zeigen Sie ihm, dass Ihnen das Ganze nicht leicht fällt, sie nur sein Bestes wollen. → Zeigen Sie Betroffenheit.
  • Verdeutlichen Sie ihm, dass Sie die Sache ernst nehmen.
  • Lachen Sie ihn nicht aus und benutzen sie möglichst neutrale Worte. (“Ihr Körpergeruch ist ein wenig unangenehm” anstatt “Sie stinken echt bestialisch”)
  • Versetzen Sie sich in seine Lage und führen Sie sich vor Augen, dass die meisten unangenehm riechenden Menschen nichts dafür können.
  • Bitten Sie ihn ausdrücklich aber freundlich darum, in Zukunft besser auf die Hygiene zu achten.
  • Oft ist es sinnvoll, von Mann zu Mann bzw. von Frau zu Frau miteinander zu reden.
  • Seien Sie also einfühlsam, aber dennoch konsequent und exakt → Reden Sie nicht um den heißen Brei herum.

Halten Sie sich an diese Vorgaben, wird Ihnen mit großer Wahrscheinlichkeit ein dankbarer Kollege gegenüber stehen, der sich zwar für das angesprochene Thema zunächst schämt, Ihren Rat jedoch gerne annehmen wird. Einer zukünftig konstruktiven Zusammenarbeit ohne lästige Gerüche, wird daraufhin nichts mehr im Wege stehen.